Geldinstitute im Saalekreis Geldinstitute im Saalekreis: Keine Angst vor Iban-Umstellung

Merseburg - Das Monster hört auf zwei Buchstaben und 20 Zahlen - schon seit zwei Jahren treibt die sogenannte Iban-Nummer bei Bankgeschäften vielen Kunden die Schweißperlen auf die Stirn. Spätestens ab 1. Februar, dann wird das neue europaweit einheitliche Zahlungsverfahren für alle verpflichtend eingeführt, ist die Zeit für die deutlich einprägsameren Kontonummern und Bankleitzahlen endgültig abgelaufen.
„Unsere Kunden sind auf die Umstellung zum Monatswechsel sehr gut vorbereitet“, ist sich Kerstin Henze ziemlich sicher. Sie sollte es wissen, ist sie bei der Saalesparkasse doch für die reibungslose Umstellung auf das neue Verfahren zuständig. Schon seit 2014 konnten sich die Kunden mit den Zahlenwürmern vertraut machen. Damals war das Verfahren erstmal nur für Unternehmen, Organisationen und Vereine verpflichtend eingeführt worden. Ab 1. Februar müssen nun auch Privatkunden beweisen, wie gut ihr Gedächtnis ist.
Thema Onlinebanking
„Nur gut ein Prozent unserer Kunden setzt noch auf die alten Daten“, schätzt die Expertin ein. Es sind wohl auch deshalb so wenig, weil die Saalesparkasse frühzeitig damit begonnen hat, die Kunden an die bevorstehende Umstellung zu gewöhnen. „Wir haben in den Filialen von Anfang an neue Überweisungsträger ausgelegt und die alten Vordrucke aus dem Verkehr gezogen“, erklärt Henze. Auch beim Thema Onlinebanking sei die Umstellung größtenteils schon erfolgt, wie sie sagt. Die Software biete den Kunden seit längerem beide Varianten als Eingabemasken an. „Zu Fehlbuchungen ist es aufgrund der neuen Daten seit der teilweisen Einführung vor zwei Jahren eigentlich kaum gekommen“, sagt Henze.
Doch warum erfolgt die Umstellung auf die komplizierten Iban-Nummern überhaupt? „Weil die Fehlerquoten vorher deutlich höher waren“, sagt die Finanzexpertin überraschenderweise. Bei Inlandsüberweisungen hätte es zwar kaum Probleme gegeben. Jedoch seien Zahlverfahren innerhalb der EU häufig kompliziert gewesen und aufgrund der unterschiedlichen Verfahren oft fehlerbehaftet.
Probleme mit den Zahlenwürmern
„Mit der EU-weiten Umstellung wird das Problem nun endgültig beseitigt“, sagt Henze. Auch ihr Kollege von der Commerzbank in Merseburg, Sven Spiegel, ist sich sicher, dass es im Zuge der verpflichtenden Umstellung zum 1. Februar keine größeren Probleme geben wird. „Unsere Kunden sind ebenfalls gut vorbereitet und werden sich zurechtfinden“, meinte der Filialleiter.
Immerhin, für alle die ab Februar doch noch Probleme mit den Zahlenwürmern haben, stellt die Saalesparkasse beim Online-Banking immerhin einen Iban-Rechner bereit, der die neue Nummer aus den alten Daten errechnet.
Außerdem, genauer betrachtet ist die Iban gar nicht so kompliziert, wie sie auf den ersten Blick erscheint: Dem zweistelligen Ländercode folgt die ebenfalls zweistellige Prüfziffer. Dahinter werden die Bankleitzahl, die aus acht Ziffern besteht, und die zehnstellige Kontonummer ergänzt. Freistellen werden mit Nullen aufgefüllt. Hauptsache, zum Schluss stehen insgesamt 22 Ziffern und Buchstaben auf der Überweisung. (mz)