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Geiseltalsee Geiseltalsee: Kritik am Zustand der Badestelle Frankleben

Von DIANA DÜNSCHEL 17.08.2014, 13:20
Franklebens Ortsbürgermeister Günter Küster steht an der Geiseltalsee-Badestelle in seinem Ort.
Franklebens Ortsbürgermeister Günter Küster steht an der Geiseltalsee-Badestelle in seinem Ort. MARCO JUNGHANS Lizenz

FRANKLEBEN - Keine Badeordnung, kein Hundeverbot, keine Sitzmöglichkeiten. Stattdessen naturbelassene Böschungs-Abbruchkanten und einfach abgekippte Kiesberge, zwischen denen nicht nur Unkraut wächst, sondern sich bei näherem Hinsehen selbst Schrottteile finden lassen.

Für den neuen Franklebener Ortsbürgermeister Günter Küster (parteilos) ist die seit diesem Jahr freigegebene Geiseltalsee-Badestelle in seiner Gemeinde ein Aufregerthema. „Das ist kein Strand, das ist Pampa“, sagt er.

Günter Küster macht keinen Hehl daraus: Wäre es nach ihm gegangen, hätte es diese offizielle Badestelle nie gegeben. „Hier muss investiert werden. Doch für wie viele Jahre? Was ist, wenn der Braunsbedraer Strand einmal fertig ist?“, fragt der 57-Jährige. Man hätte warten und nichts aus dem Boden stampfen sollen, ist er überzeugt.

Konzept wird benötigt

Doch dem Franklebener ist auch klar, dass er das Rad der Zeit nicht zurückdrehen kann. Deshalb hat er eine klare Forderung an die zuständige Braunsbedraer Stadtverwaltung (Frankleben ist ein Ortsteil): Wer A sagt, müsse auch B sagen, Nägel mit Köpfen machen. Ein Konzept müsse her.

„Wenn die neue Saison 2015 losgeht, sollte es in Frankleben einen vernünftigen Badestrand geben“, mit diesem Ziel wolle er in den nächsten Monaten mit der Verwaltung Hand in Hand zusammenarbeiten. Der Ortsbürgermeister hat auch klare Vorstellungen. Die Kies-Berge könnte man gleich als Wall und Abgrenzung nutzen. Dahinter könnte man einen Hundestrand einrichten. Davor aber sollten ein paar Lkw-Ladungen Sand abgekippt werden. „Denn Kinder wollen nun mal auch buddeln.“ Sorgen bereitet ihm zudem das Thema Parkplatz. Den gebe es zwar, aber eben hinter einer Kleingartenanlage.

Gerade an den heißen Wochenenden habe es da viel Ärger gegeben, auch mit Anliegern an der Müchelner Straße, durch die der Verkehr gerollt sei. „Das sind Aufgaben, denen die Kommune nachkommen muss. Es muss hier künftig eine enge Kooperation zwischen Ordnungsamt und einem Wachdienst geben“, meint Günter Küster.

Testphase läuft

Die Stadt Braunsbedra habe in Sachen Strand bereits einiges in die Wege gleitet, weist Bürgermeister Steffen Schmitz (CDU) auf MZ-Nachfrage auf den kürzlich in Betrieb genommenen Sanitärcontainer hin. Außerdem liege seit kurzem ein Wasserwacht-Gutachten dazu vor, was man für einen Strandbetrieb und dessen ordentliche Absicherung benötige. Der Haushaltsentwurf für 2014, der diese Woche im Stadtrat beschlossen werden soll, enthalte Mittel für die Schaffung einer Grundinfrastruktur. Es sei zudem mit der DLRG-Ortsgruppe Leuna über den Einsatz von Rettungsschwimmern gesprochen worden. Das alles plane man 2015 umzusetzen. Jetzt laufe eine Testphase.

„Aber in Frankleben wird es nie wie an der Hasse werden. Ein Strandbad ist nicht geplant“, weist der Bürgermeister hin. Es gehe um eine lokale Badestelle, bis ein weiterer überregionaler Strandbereich entstanden sei. Man müsse schauen, welche Ideen man umsetzen könne. Die Kiesberge jedenfalls gehörten dem Bergbausanierer LMBV, sollen verbaut werden, verschwinden also.

(mz)