Gedenkstele in Merseburg Gedenkstele in Merseburg: Ermittlungs-Erfolge durch Videoüberwachung

Merseburg/MZ - Die Videoüberwachung der Gedenkstele für ermordete Sinti und Roma an der Neumarktkirche in Merseburg zahlt sich offenbar aus. Seit Mai 2011 liefert eine Kamera Live-Bilder in das Polizeirevier Merseburg. Fast alle Angriffe und Schändungen, die seitdem begangen worden sind, konnten Dank der Technik aufgeklärt werden. „Für uns ist das der Beleg, dass die Überwachung an diesem Ort nicht nur Sinn macht, sondern auch erfolgreich ist“, sagt Merseburgs Ordnungsamtsleiter Folkmar Bothe.
Vier Personen 2011 ermittelt
So konnte die Polizei 2011 vier Personen ermitteln, die eine Flasche gegen die Stele geworden hatten. Die Staatsanwaltschaft hat das Verfahren gegen die Täter eingestellt. In einem anderen Fall hatten zwei Beschuldigte den Gedenkstein beschmiert. „Die Videoaufzeichnung hat uns entscheidend geholfen, dass wir ihnen auf die Spur kamen“, sagt Polizeisprecher Jürgen Müller. Das Ergebnis des Verfahrens steht noch aus.
2012 hatte die Polizei nach eigenen Angaben dann je zwei Anzeigen wegen Sachbeschädigung und Volksverhetzung aufgenommen. zwei Mal sei die Stele bespuckt worden. Bei einer weiteren Straftat hatten zwei Täter das Mahnmal mit Fäkalien beschmiert. Alle Verdächtigen sind bekannt - ein Verdienst der Bilder der Kamera. Die Verfahren liegen bei der Staatsanwaltschaft zur Bearbeitung.
Drei Attacken 2013
In diesem Jahr sei es bislang zu drei polizeilich relevanten Attacken gekommen, berichtet Müller. Erneut wurde die Stele mit einer Flasche beworfen. Zwei Mal hatten es Täter auf das Gebinde abgesehen. Auch die Identität dieser Personen ist bekannt. Außerdem griff die Polizei, durch die Aufnahmen alarmiert, bereits mehrfach vorsorglich ein, bevor etwas passieren konnte. „Der Gedenkort am Neumarkt ist ein sensibler Bereich. Andere Brennpunkte, die überwacht werden müssten, haben wir zum Glück nicht“, so Bothe.