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Freude an bunter Blütenpracht

Von Hans-Erdmann Gringer 26.03.2008, 17:32

Döllnitz/MZ. - Seit 1984 gibt es das Geschäft und in Ort kennt wohl jeder das Blumenhaus von Wolfgang und Gudrun Frenkel. Auf rund 20 Quadratmetern haben die beiden Endfünfziger hier ein kleines Paradies geschaffen, in dem sichtbar der grüne Daumen regiert. Das hat seinen Grund: Schon die Eltern von Herrn Frenkel hatten eine Gärtnerei bei Merseburg, offenbar ist da Blumenwissen mit den Genen weiter gegeben worden.

Und obwohl Wolfgang Frenkel mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen hat, hilft er seiner Frau, wo er kann. Fast täglich fährt er in aller Herrgottsfrühe gegen 4.30 Uhr auf die Blumen-Großmärkte nach Radefeld und Tornau, um frische Ware zu bekommen, die dann im hiesigen Laden von Gattin Gudrun angeboten wird. Dazu gehören einheimische Blüher ebenso wie wärmeliebende exotische Schönheiten. Und gerade jetzt in der Vorfrühlingszeit ist der Hunger nach bunten Blüten beträchtlich. Vor sechs Wochen zum Valentinstag gingen hauptsächlich langstielige rote Rosen weg.

Dabei ist das Überleben des kleinen Ladens im Blumenmeer großer Anbieter schwierig. Ansteigende Heiz- und Benzinkosten fürs Ladengeschäft und den Transport machen zu schaffen, die höheren Einkaufspreise für die Gewächse ebenso. Die Nische hilft beim Überleben und die Nähe zu den hiesigen Blumenfreunden. "Wir haben eine Stammkundschaft, die uns die Treue hält, wofür wir sehr dankbar sind", betont Gudrun Frenkel. Die Kunden wiederum schätzen die freundliche Art des kleinen Familienladens, wo man auch liebevoll gestaltete Gestecke erwerben kann, die nach Wunsch individuell gefertigt werden, weil Frenkels möglich machen, was möglich zu machen ist. Und Tipps zur Pflege gibt es dann gratis dazu. Ob Hochzeiten, Geburtstage oder Trauerfälle: Das Blumenhaus bietet zu jedem Anlass die passenden Gebinde und bringt sie auch noch vor Ort.

Umfangreiches Fachwissen eignete sich Frau Frenkel, die einst als Sachbearbeiterin in der Braunkohle gearbeitet hat, mit den Jahren an, las viel Literatur. Dazu kommt die Erfahrung der Praxis. Ihr macht so schnell keiner etwas vor. Und auch wenn der Sohn, der als Chemikant in Leuna arbeitet, nicht in die Fußstapfen seiner Eltern treten und den Laden übernehmen will, wird es das Geschäft in Döllnitz wohl noch lange geben. "Wir haben unser Hobby, die Blumen zum Beruf gemacht", sagen die Frenkels.