Fortbildungsakademie in Merseburg Fortbildungsakademie in Merseburg: Diese Frau macht Umschüler fit für den Job

Merseburg - Mit der Telefonkarte in der Hand ist Antje Strusch am Anfang zur Telefonzelle gegangen, um wichtige Telefonate zu führen. Kopien hat sie im Copyshop machen lassen und wenn sie Informationen brauchte, ist sie selbst losgefahren und hat sich alles, was sie benötigte, persönlich geholt. Am Freitag vor 20 Jahren hat die 44-Jährige als erste die Tür bei der Fortbildungsakademie der Wirtschaft (FAW) in Merseburg aufgeschlossen. „Ich war die erste, die hier angefangen hat“, erinnert sie sich. Nun feiert nicht nur das Unternehmen, sondern auch sie 20-jähriges Dienstjubiläum in Merseburg.
Begonnen hat der Aufbau der Akademie Merseburg im „Blauen Wunder“ am Geusaer Weg, erinnert sich Strusch. „Damals haben wir alles selbst gemacht. Mein Vater hat die Tafel angebracht, während meine Mutter geputzt hat“, sagt sie und lacht. Nur wenige Tage zuvor hatte sie sich auf den Job bei der FAW damals noch mit Sitz in Altenburg beworben. „Ich wurde angerufen und gefragt, wie lange ich von Merseburg nach Rositz bei Altenburg für ein Vorstellungsgespräch brauche.“ Sie hatte keine Ahnung, setzte sich aber trotzdem ins Auto und bekam noch am selben Abend einen Anruf, dass sie den Job hätte.
Begonnen als Seminarleiterin
Umschüler sollte sie betreuen, erinnert sie sich. Und noch heute habe sie zu manchen „Schülern“ Kontakt, die sie damals kennengelernt habe. „Einer davon ist jetzt mein Mann.“ Aus der Seminarleiterin wurde irgendwann eine Teamleiterin, dann Koordinatorin und in den kommenden Wochen wird sie stellvertretende Akademieleiterin in Merseburg.
Denn 20 Jahre nach der Gründung in Merseburg erfährt auch die Akademie einen Umbruch. Leiter Thomas Schmidt macht den Weg frei, für die nächste Generation. Er verabschiedet sich in den Ruhestand und übergibt die Geschäfte an Ulrike Böhme. Zeitgleich sei die Akademie in den vergangenen Jahren aber so stark gewachsen, dass die Mitarbeiterzahl an die 100 heranreiche. „Wir sind in ganz Sachsen-Anhalt tätig, da ist es fast nicht möglich, alles mit nur einer Verwaltung in Merseburg zu stemmen“, so Böhme. Daher werde sich die FAW ab 1. Mai auf zwei zentrale Standorte verteilen - Merseburg für den Süden und Dessau für den Norden. Allein die Akademie Merseburg wird insgesamt sechs Außenstellen haben.
Die FAW bietet Weiterbildungs- und Qualifizierungsangebote an. Dabei ist ein Schwerpunkt die berufliche Rehabilitation, die beispielsweise nach Krankheit oder einem Unfall nötig wird. Aber auch die Umschulungen aufgrund von Allergien werden angeboten. Noch dazu hat sich das Feld der Berufsvorbereitung und Berufsbildung von Jugendlichen zu einem weiteren großen Wirkungsbereich entwickelt. Gemeinsam mit ehemaligen Mitarbeitern, Kollegen der ersten Stunde und derzeitigen Angestellten begeht das Unternehmen nun das Dienstjubiläum. Zuvor findet noch eine Fachtagung unter dem Motto „Fit für die Zukunft“. (mz)