Feuerwehrleute bauen eine Terrasse
Esperstedt/MZ. - "Das hat die Gemeinde keinen Pfennig gekostet", erklärt Michaelis stolz und weist auf die Terrasse, die direkt neben dem Feuerwehrhaus entstanden ist und einen einstmals unansehnlichen Schlammberg mit Unrat und Geröll vergessen lässt, der noch bis vor einigen Monaten hier zu finden war. Hier kann man nun gut sitzen und feiern. Wenn Himmelfahrt nicht so schlechtes Wetter gewesen wäre, hätte die Terrasse ihre Feuertaufe bekommen. So musste man ins Depot ausweichen (die MZ berichtete). "Wir haben uns auch um das Kriegerdenkmal gekümmert", fährt der Feuerwehrchef mit der Aufzählung fort. "Wir haben es sauber gemacht, die Einzäunung entrostet, gestrichen und Blumen angepflanzt. Selbstverständlich kümmern wir uns auch weiterhin drum", verspricht der Wehrleiter. "Wir warten noch den laufenden Kanalbau ab, dann pflastern wir auch noch den Rest der Freifläche vor dem Depot bis runter zur Straße", erklärt Bürgermeister Pohl.
Der ist übrigens sehr stolz auf die Wehr. Ihr gehören derzeit 63 Mitglieder an. Es gibt 31 aktive Kameraden. Auch acht Frauen stärken die Reihen. Nicht jede Feuerwehr ist so gut qualifiziert. "Zwölf von uns sind Atemschutzträger, sechs haben die Befähigung zum Gruppenführer und drei zum Wehrleiter", zählt Andreas Michaelis auf. In der Jugendwehr arbeiten derzeit elf Mitglieder mit. "Probleme gibt es auch bei uns mit der Einsatzbereitschaft wochentags. Viele Kameraden arbeiten auswärts oder sind auf Montage. Aber wir kriegen immer genügend zusammen wenn wir ausrücken müssen", hakt der Bürgermeister ein.
Zuletzt mussten die Wehrleute gegen den Brand in der Tischlerei Prinz in Nemsdorf und dann gegen das Hochwasser ankämpfen, das sich durch das Dorf wälzte. Da mussten Sandsäcke verteilt, Straßen gesperrt und Brücken von angeschwemmtem Holz befreit werden. Bis tief in die Nacht waren alle im Einsatz. "Wir haben 60 Lkw-Ladungen Schotter, Geröll und Ackerschlamm aus dem Dorf gefahren", schildert Andreas Michaelis.