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Entenplan in Merseburg Entenplan in Merseburg: Wochenmarkthändler haben Umsatz verdoppelt

Von Undine Freyberg 17.04.2016, 06:00
Kulturamtsleiter Michael George (r.) überreicht Günter Terhorst vom „Fruchtkörbchen“ den Brief des Oberbürgermeisters.
Kulturamtsleiter Michael George (r.) überreicht Günter Terhorst vom „Fruchtkörbchen“ den Brief des Oberbürgermeisters. Peter Wölk

Merseburg - Bei Ernstings Family hatte es die Verkäuferin noch gar nicht gemerkt, dass der Wochenmarkt vom Markt auf den Entenplan gezogen ist. „Keine Ahnung“, meinte sie. Die Mitarbeiterin im Tabak-Laden sprudelte dagegen gleich los. „Letzte Woche haben wir das total gemerkt. Es kamen gleich viel mehr Leute. Also für uns ist das wirklich gut.“

Bei Bäcker Steinecke eher keine glücklichen Gesichter. „Die Händler auf dem Wochenmarkt bieten doch auch Essen an. Das ist eher nicht so gut für uns“, sagte eine Verkäuferin. Die Mitarbeiterin im Reisebüro Rackow findet es wiederum gut, dass der Wochenmarkt umgezogen ist. „Es belebt den Platz. Ob nun deswegen mehr Kunden zu uns kommen, weiß ich nicht. Zu uns kommen die Leute ja eigentlich wegen unserer Reiseangebote und weil wir eine kleine Poststation haben.“

Offenbar ein Volltreffer

Egal, was die Geschäftsleute rund um den Entenplan sagen - für die Wochenmarkthändler war der Umzug offenbar ein Volltreffer. „Mein Umsatz hat sich jetzt schon verdoppelt“, strahlt Lutz Weiser, der Mann vom City-Snack. Von den anderen Händlern habe er ähnliches gehört. Es scheint sich auch schon herumgesprochen zu haben, dass sich in Merseburg etwas verändert hat - meint zumindest Weiser. „Diese Woche waren schon drei zusätzliche Textilhändler da und ein Ledertaschenhändler, aber der ist dann weitergefahren“, erzählt er der MZ.

Um die Angebotspalette auf dem Markt zu erweitern, will die Stadt in einem Wochenmarktblatt werden, das direkt an Händler geht. „Das bereiten wir gerade vor“, sagt Kulturamtsleiter Michael George. „Und wer weiß, wenn die Händler mitbekommen, dass sich bei uns die örtlichen Bedingungen verbessert haben, vielleicht möchte ja der eine oder andere mit seinem Sortiment auch nach Merseburg kommen.“ Die kleinen Probleme, die es in den ersten Tagen gab, weil manche Lieferfahrzeuge, die in die Gotthardstraße wollten, nicht so gut durchkamen, würden sich in der nächsten Zeit von selbst regulieren. „Mit ein wenig gegenseitiger Rücksichtnahme, wird das sicherlich gehen.“

Keine Platzprobleme

Platzprobleme dürfte es jedenfalls nicht geben, denn es gab in dieser Woche gute Nachrichten für Merseburgs Wochenmarkthändler und vermutlich auch für viele Merseburger: Der Oberbürgermeister informierte die Händler per Brief zum einen darüber, dass er festgelegt habe, dass der Wochenmarkt bis auf weiteres auf dem Entenplan stattfinden könne. Eine Erweiterung der Stellplätze soll wenn nötig in Richtung Markt erfolgen.

Eins ändert sich aber für die Händler: Sie müssen ab sofort sogenannte Kernöffnungszeiten beachten. Es bleibt dabei, dass der Wochenmarkt dienstags und donnerstags von 8 bis 16 Uhr öffnet. Händler ihre Waren von 8 bis 14 Uhr anbieten. Marktstände, die nicht 14 Uhr schließen, müssen bis 16 Uhr geöffnet bleiben. (mz)