Einbrüche in Merseburg Einbrüche in Merseburg: Von ausgeplünderter Kneipe bis zu geklauten Gewehren

Merseburg/MZ - Michaela Schneider ist fassungslos. „Die Täter werden immer dreister“, sagt die Inhaberin der Kneipe „Nordeck“ in der Halleschen Straße. Das Polizeirevier Merseburg ist in Sichtweite. Und trotzdem haben es Diebe immer wieder auf die Lokalität abgesehen. „Neunmal haben sie mich seit September 2010 ausgeplündert. Das letzte Mal am vergangenen Wochenende“, sagt sie. „Ohne meine Stammkundschaft hätte ich längst aufgegeben.“
In den letzten Tagen häufen sich Meldungen über Einbrüche in der Kreisstadt. In der Nacht zum Dienstag wählten Unbekannte ein Reisebüro in der Oeltzschnerstraße für ihren Coup aus und rissen in dem Geschäft, das auch als Postfiliale Dienstleistungen anbietet, den Tresor aus der Verankerung - und schleppten ihn weg. Die Beute laut Polizei: Briefmarken und Postpaketmarken. Alleine bei diesem Einbruch soll der Gesamtschaden rund 7 000 Euro betragen. Auf der Facebook-Seite der MZ schreiben Nutzer, dass auch dieses Objekt schon mehrfach heimgesucht worden ist.
Gewehre aus dem 19. Jahrhundert gestohlen
Und auch von Dienstag zu Mittwoch haben Einbrecher ihr Unwesen getrieben. Dieses Mal war ein Haus in der König-Heinrich-Straße unweit des Bahnhofs betroffen. Wie Polizeisprecher Jürgen Müller der MZ bestätigte, durchwühlten die Spitzbuben eine Erdgeschosswohnung. Als Beute nahmen sie Schmuck und zwei Steinschlossgewehre aus dem 19. Jahrhundert mit. „Derzeit können wir noch nicht sagen, ob die Waffen funktionstüchtig sind oder nicht. Der Geschädigte weiß es nach eigenen Worten nicht“, so Müller. Pikant bei dieser Angelegenheit: Sind die Waffen noch scharf, bräuchte der Besitzer einen Waffenschein. „Wir sind aktuell auch dabei, diese Frage zu klären“, sagt Müller.
Ob hinter den Einbrüchen der vergangenen Tage - auch acht Keller in der König-Heinrich-Straße wurden geknackt und durchsucht - eine Bande steckt, kann der Polizeisprecher derzeit weder bestätigen noch dementieren. Die Kripo werte die Vorfälle aus und suche dabei auch nach möglichen Mustern. „Es lässt sich nicht ausschließen, dass es sich um Beschaffungskriminalität handelt.“ Also dass mit dem Diebesgut der Kauf von Drogen finanziert werden soll.