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Schwerpunkt auf Strukturwandel Ein Sachse übernimmt: Markus Krabbes wird der neue Rektor der Hochschule Merseburg

Der Senat der Bildungseinrichtung wählt Markus Krabbes zum neuen Rektor. Er folgt im April auf Jörg Kirbs. Sein Schwerpunkt ist der Strukturwandel.

Von Robert Briest 31.10.2021, 12:00
Markus Krabbes wird der neue Rektor der Hochschule Merseburg
Markus Krabbes wird der neue Rektor der Hochschule Merseburg (Foto: Kabbes)

Merseburg/MZ - „Ich fühle mich direkt zu Hause“, sagt Markus Krabbes. Dabei ist der 50-Jährige noch gar nicht physisch in Merseburg angekommen. Dort übernimmt er zum 1. April 2022 die Leitung der Hochschule vom bisherigen Amtsinhaber Jörg Kirbs. Dafür entschied sich der Senat der Bildungseinrichtung bereits im ersten Wahlgang. Dabei hatte Krabbes in der finalen Runde noch drei Mitbewerber, die dem Gremium sich und ihre Ideen für die Hochschule präsentierten. Zwei kamen aus der Hochschule selbst, einer von außerhalb.

Die Wahl des Senats fiel mit Krabbes schließlich auf einen Externen. Der Ingenieur ist bisher an der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur in Leipzig beschäftigt, lehrt dort bereit seit 2003 Informationssysteme am Institut für Prozessautomation und Eingebettete Systeme. Im Leipziger Süden sammelte Krabbes in der vergangenen Dekade schon reichlich Erfahrung in puncto Hochschulleitung. Über drei Amtszeiten hinweg wirkte er dort als Prorektor für Forschung. Als 2013 die damalige HTWK-Rektorin Renate Lieckfeldt verstarb, führte er die Hochschule für ein Jahr kommissarisch.

Krabbes erklärt, er habe sich nicht blind auf eine Rektorentätigkeit beworben, sondern gezielt um die in Merseburg

An der Merseburger Hochschule hat der gebürtige Leipziger, der an der Uni Magdeburg promovierte, bisher noch nicht gearbeitet. Er betont aber die Verbindungen, die er in den vergangenen Jahren dorthin und generell in den Süden Sachsen-Anhalts aufgebaut habe: „Als Prorektor habe ich mich stark mit dem Strukturwandel beschäftigt. Da bin ich in vielen Gremien Rektor Kirbs in die Arme gelaufen.“ Er habe auch viele länderübergreifende Projekte begleitet, gerade zwischen den Landkreisen Leipziger Land und Burgenlandkreis.

Krabbes erklärt, er habe sich nicht blind auf eine Rektorentätigkeit beworben, sondern gezielt um die in Merseburg. „Ich bin glücklich, dass es geklappt hat.“ Als Bewerbungsschwerpunkte setzte der Ingenieur auf den Strukturwandel, in diesem Bereich habe die Hochschule ja bereits einige Projekte angestoßen, aber auch auf die Stärkung des Mint-Bereichs, also der Natur- und Ingenieurwissenschaften. Die hätten, wie an fast allen Hochschulen, Nachwuchsprobleme: „Ich sehe es als Aufgabe, dass in allen Fachbereichen die Auslastung hoch ist.“ In einigen Fachrichtungen, wie etwa Sozialer Arbeit, ist die Zahl der Studienbewerber ohnehin hoch. Krabbes möchte nun auch das, wie er sagt, qualitativ gute Mint-Angebot in Merseburg noch stärker bekannt machen. Dafür will er seine Kontakte in Sachsen einbringen: „Gerade den Zuwachs in Leipzig und Umland kann man nutzen.“

Von seinem Vorgänger und noch Amtsinhaber Jörg Kirbs bekommt Krabbes Vorschusslorbeeren

Von seinem Vorgänger und noch Amtsinhaber Jörg Kirbs bekommt Krabbes Vorschusslorbeeren. Er kenne ihn schon seit seiner Zeit als Prorektor, sagt der 64-Jährige: „Ich bin überzeugt, dass er wichtige Impulse für die weitere Entwicklung der Hochschule Merseburg geben wird und somit die Hochschule auch in den kommenden Jahren in sehr guten Führungshänden liegt.“ Krabbes sei in Mitteldeutschland gut vernetzt. Er lebe die Region, lobt Kirbs. Er leitet seit fast zehn Jahren die Hochschule, war zuvor 15 Jahre als Prorektor aktiv, durfte nun aus Altersgründen nicht erneut kandidieren.

Am 31. März scheidet er dann aus seinem Amt aus, sieht für seinen Nachfolger aber noch genug Aufgaben: Digitalisierung und Internationalisierung der Hochschule müssten vorangetrieben werden. Zudem gehe es darum, die Studentenzahlen zu stabilisieren. Wie Krabbes sieht auch Kirbs im Mint-Bereich noch Nachholbedarf. Er will daher sein letztes Jahr als Professor, was ihm zwischen Rektorenzeit und Ruhestand bleibt, nutzen, um die Nachwuchsförderung im Mint-Bereich voranzubringen: „Das will ich dann als Rentner weitermachen.“

Als Kernaufgabe für seinen Nachfolger nennt Kirbs den Strukturwandel

Als Kernaufgabe für seinen Nachfolger nennt Kirbs zudem den Strukturwandel. Eine riesige Herausforderung für die Region, bei der die Hochschule eine zentrale Rolle spiele. Als eines der Leuchtturmprojekte soll dort das Innovations-, Technologie und Anwenderzentrum (Itam) entstehen. Die Pläne existieren. Krabbes muss sie als neuer Chef dann umsetzen. Der bisherige Amtsinhaber hat aber wenig Zweifel, dass ihm das gelingt: „Man merkt ihm an, dass er vor Tatendrang sprüht“, sagte er über seinen Nachfolger. Der muss bis Ende März noch seine Lehrverpflichtungen an der HTWK erfüllen. Aber, so sagt Krabbes, er sei ja in der Nähe, da könne er vor seinem Amtsantritt öfter zu Absprachen nach Merseburg kommen.