Eheschließungen Eheschließungen: Ganz in Weiß und mit der Hochzeitskutsche
Merseburg/MZ. - "Mehrere Paare haben ihren Termin so gelegt, dass sie hier heiraten konnten", lacht Frau Jahn. Von den 92 Eheschließungen - exakt so viel wie 2002 - fanden 23 im Ständehaus statt. Für dieses Jahr gibt es schon 27 Anmeldungen.
"Pfingsten ist fast ausgebucht und für den 4. 4. liegen auch schon drei Anmeldungen vor", schaut die Standesbeamtin voraus. Das ist zwar ein Sonntag, aber kein Problem für die Merseburger Standesbeamten. Allerdings kostet eine Trauung außerhalb der Dienstzeiten - also ab Freitagnachmittag - einen Zuschlag. "Eine bundesweite Regelung", erklärt Frau Jahn. Doch wer sich auf einen bestimmten Termin eingeschworen habe, dem sei das letztlich egal.
Einen regelrechten Heiratsboom gab es im vorigen Jahr in Querfurt. Dass sich die Zahl der Ehewilligen im Vergleich zum Vorjahr mit 55 Trauungen fast verdoppelt hat, liegt wohl am neuen Angebot: Paare können sich nun auch im Bildersaal der Burg das Ja-Wort geben. Das richtige Ambiente für den, der's ganz romantisch mag! Dass es auch schlichter sehr schön sein kann, bewiesen die 26 Brautpaare, die in Leuna den Bund fürs Leben schlossen - acht mehr als 2002.
Einen Zuwachs von zehn Eheschließungen gegenüber 2002 registriert Helmar Springer, Standesbeamter in Bad Dürrenberg, voller Zufriedenheit. 53 Mal waltete er 2003 seines Amtes. Das Trauzimmer im historischen Salzamt unterhalb des Borlachturmes besitzt seinen eigenen Reiz, und vom wunderschönen Saaleblick kann Springer nicht genug schwärmen.
Hoch im Kurs steht bei Brautpaaren aus der Region auch Bad Lauchstädt als romantische Kulisse für die Traumhochzeit. 76 frisch getraute Paare (fünf weniger als 2002) durchschritten das Portal des Rathauses und wurden oft mit großem Bahnhof begrüßt. Schützenverein oder Feuerwehr bildeten Spalier, und zwei Brautpaare gingen ganz auf Nummer sicher und bestellten sich einen Schornsteinfeger fürs große Glück.
Geringer als im Jahr zuvor scheint dagegen die Heiratslust im Geiseltal gewesen sein. Sowohl in Mücheln als auch in Braunsbedra läuteten die Hochzeitsglocken seltener. 31 Paare ließen sich im Müchelner Rathaus trauen, die Braunsbedraer Standesbeamtin Andrea Petersilie schloss 40 Ehen. Dabei hat sich ihr eingeprägt: "Bei Trauungen war immer Sonnenschein!" Und gern erinnert sie sich an eine Doppelhochzeit von zwei Schwestern. Ganz traditionell in Weiß, mit großem Gefolge und man ließ sogar Täubchen fliegen.
Überhaupt werden Tradition und Bräuche gepflegt. Fast alle Bräute wählen ein Kleid ganz in Weiß, mit kleinerem oder längerem Schleier. Viele fahren in der Kutsche oder der Nobellimousine vor, zersägen nach der Trauung einen Stamm oder werfen Kleingeld oder Reis in die Menge.