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Dingsda-Verlag Dingsda-Verlag: «Schtohries un Jeschichten»

Von Rudolf Scholz 11.03.2003, 16:39

Querfurt/MZ. - Zu ihnen zählt der zum "Mansfelder des Jahres 1993" gekürte Kurt Zeising (Jg. 1921). Neben der seinem Jugendfreund, dem Buchenwald-Häftling und Puppenspieler Hans Blum, gewidmeten Novelle "Stacheldraht und Marionetten" wurde er durch seine im Dingsda-Verlag erschienen Mansfelder Mundartgeschichten und durch vier Bände "Mansfäller Witze" bekannt. Jetzt hat der hintersinnige Kauz Zeising eine Sammlung "Schtohries un Jeschichten" vorgelegt, der er den Titel "Dor ahle Mansfäller" gab. Wiederum lässt er die Sprache ihren mundartlichen Kobolz schießen. Das edle Kupfer, das den Menschen des Mansfelder Landes dereinst zu Lohn und Brot verhalf, liest sich als "Kupper", das Bergarbeiterstädtchen Eisleben wird als "Eislemm" benamst. Hinter dem Begriff "Schpähthärwest" lugt die Jahreszeit hervor, die uns noch bis an die Schwelle des Winters sonnige Tage beschert. Und das treffliche Verb "hubbeln" erschließt sich im semantischen Kontext als "einsteigen" oder "hineinklettern".

Eine kurzweilige, von der grobkörnigen Ursprünglichkeit der mundartlichen Rede geprägte Lektüre mit dem lapidaren Fazit: "Mannichemoal jehts doch rächt närrisch zu uff dor Wält."