1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Merseburg
  6. >
  7. Die Welt schreibt nach Merseburg: Die Welt schreibt nach Merseburg: Welche neuen Projekte der Verein Neue Wege plant

Die Welt schreibt nach Merseburg Die Welt schreibt nach Merseburg: Welche neuen Projekte der Verein Neue Wege plant

Von Undine Freyberg 27.08.2020, 06:30
Dongki Ha, Gudrun Woitke und Steffen Rumpf (v.l.) freuen sich, dass es wieder losgeht.
Dongki Ha, Gudrun Woitke und Steffen Rumpf (v.l.) freuen sich, dass es wieder losgeht. Undine Freyberg

Merseburg - Lange musste das Atelier Vielfalt im Merseburger Süden geschlossen bleiben, langsam kehrt wieder Leben ein. Ab September soll es auch wieder Projekte geben. Und es klingt wirklich spannend, was sich der Verein Neue Wege miteinander gemeinsam mit verschiedenen Künstlern ausgedacht hat.

Geschichten übers Leben

Steffen Rumpf, seines Zeichens Maler und Grafiker und der Mann, der 2004 die Fahne am hallesche Hansering gestaltet hatte, wird ein Buchprojekt übernehmen. „Wir haben Kinder, Jugendliche und Familien in Israel, Indien, Mosambik, Iran, Ägypten und Syrien kontaktiert und sie gebeten mitzumachen“, erklärt der 54-Jährige. Alle sollen Texte schreiben, und Fotos oder gemalte Bilder schicken, die das Leben in den einzelnen Ländern beschreiben.

„Sie sollen uns Geschichten erzählen, in denen sie ihr Leben beschreiben. Dadurch könnte zum Beispiel sichtbar werden, dass die Menschen, obwohl sie in unterschiedlichen Ländern zuhause sind, dieselben Probleme haben“, erklärt Rumpf. Bis Ende des Jahres soll das Material gesammelt werden. „Wer sich noch beteiligen möchte, ist herzlich willkommen.“ Mitte 2021 soll das Buch fertig sein, das auch in englischer Sprache erscheinen soll.

Ab September wird Rapper Nino mit den Jugendlichen texten und Moves einstudieren

Ab September wird Rapper Nino mit den Jugendlichen texten und Moves einstudieren. Bildhauer Dongki Ha, der ursprünglich aus Südkorea kommt und an der Burg Bildhauerei mit dem Schwerpunkt Metall studiert hat, wird- wie es seine Art ist - mit den Jugendlichen sehr kreativ werden. „Wir wollen einen Verschenkeschrank gestalten“, erzählt er.

Dafür fehle allerdings noch das Wichtigste: ein Metallschrank oder -spind. „Wenn uns da jemand helfen könnte, wäre das toll“, bittet Gudrun Woitke, die Vereinschefin. Der Schrank sei im Wohngebiet, in dem sich das Atelier befindet genau richtig, sagt Dongki Ha. „Wenn jemand anderen etwas geben möchte, kann er es hineintun. Wenn er etwas braucht, kann er es mitnehmen“, erklärt er das Prinzip.

Ein weiteres Projekt, das im September starten soll, heißt „Wir haben mehr als nur einen Vogel“. Gemeinsam mit den Burgabsolventinnen Lena und Corinna können Jugendliche selbst einen Skizzenblock anfertigen, der dann zum Beispiel bei einem Besuch im Südpark mit Tierzeichnungen gefüllt wird, Ein Besuch bei einem Imker steht ebenso auf dem Programm wie das Anlegen einer Streublumenwiese.

Das „Frido“ war dicht

Die vier Projekte des Vereins werden zum Teil vom Jugendamt unterstützt. „Wir bekommen auch etwas Geld von den Zeitzer Rotariern, weil ein Mitglied von uns aus Zeitz stammt“, erzählt Gudrun Woitke. Allerdings müsse man auch die 500 Euro Miete für die Räumlichkeiten aufbringen, was aktuell schwierig sei.

Woitke: „Bei uns kommt Geld in die Vereinskasse, wenn wir unsere kleine Strohpension ’Frido’ in Löpitz betreiben können. Aber die war seit März natürlich komplett geschlossen. Erst jetzt gehe es langsam wieder los mit Veranstaltungen und Übernachtungen.“ (mz)