Burschen besiegen Schippenstiele
Querfurt/MZ. - Nun steht es 2:1 für die Thaldorfer Pfingstburschen. Die gewannen gestern auf ihrem Festplatz das Tauziehen gegen die Querfurter "Schippenstiele".
Moderator Lutz Böhme rief mit halbstündiger Verspätung die Wettkämpfer auf die Wiese. Wie immer erschienen die "Schippenstiele" einheitlich gekleidet und mit der Aufschrift "Wir sind Brunnenherr 2006" durch ihre transportable Tür. Einzeln und mit viel Beifall bedacht liefen sie ein. 14 kraftstrotzende Männer standen schließlich bereit, um die Gastgeber zu empfangen. Die glänzten durch einen pompösen Auftritt. Durch dicken Nebel rannten zunächst die Thaldorf Girls (Freundinnen und Ehefrauen der Burschen) Cheerleader ähnlich mit rot-weißen Pompons als frenetisch anfeuernde Kulisse auf. Dann folgten die Pfingstburschen.
Einige führten Schippen mit. "Damit wir dann die Schleifspur wieder auffüllen können, wenn wir die Stiele vom Platz gezogen haben", erklärte Lutz Böhme, der dann Schiedsrichterin Astrid Hinkeldey samt Seil auf den Platz rief. Die gab das Kommando. Und sogleich zogen auf jeder Seite 14 gestandene Männer um den Sieg. Nach wenigen Minuten neigte sich die Waage in Richtung Pfingstburschen, die ihren Sieg lautstark feierten und die Unterlegenen großzügig einluden, das gewonnene 30-Liter-Fass Bier gemeinsam auszutrinken.
Was vor drei Jahren am Pfingstmontag noch eine Gaudi war, ist in diesem Jahr zu einem festen Programmpunkt der Thaldorfer Pfingstburschen geworden. "Wir freuen uns, dass wir diesen Spaß gemeinsam machen", erklärte Chef-Schippenstiel Steffen Sickert, der in dieser Saison allerdings auch Brunnenherr in Querfurt war. "Als Schippenstiel trete ich an, denn mein Herz gehört dorthin", so der Zimmerermeister. Aber die Seele kämpfe diesmal für die Pfingstburschen. Und das war dann wohl auch ausschlaggebend für deren Sieg.
Die Schippenstiele haben sich Mitte der 80er Jahre zusammengefunden. "Wir sind kein Verein. Das wäre uns zu Ernst", erklärte Gründungsmitglied Steffen Kuras. "Wir sind einfach eine lose Gruppe verrückter Disko-Jungs gewesen. Und so ein wenig sind wir das heute auch noch. Auch wenn wir alle älter geworden sind und wir bereits unsere Mini-Schippenstiele haben", schmunzelt Kuras. Die verrückte Truppe, die aus Querfurt nicht mehr wegzudenken ist, unternimmt gerne etwas gemeinsam. Dazu gehört auch das Familien-Wochenende beim Zelten, gehören der Rosenmontag oder der Frühschoppen am 1. Mai. "Höhepunkt ist aber immer das Sachsenringrennen. Da fahren wir hin", fügt Sickert noch hinzu,