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Büro der Grünen in Merseburg Büro der Grünen in Merseburg: Schaufensterausstellung erinnert an Umweltdemo im Jahr 1990

Von Michael Bertram 26.12.2014, 09:15
Fotos wie dieses werden bei der Ausstellung gezeigt.
Fotos wie dieses werden bei der Ausstellung gezeigt. Peter Wölk Lizenz

Merseburg - Gut 10 000 Menschen hat es am 13. Januar 1990 auf die Straßen Merseburgs gezogen. Sie wollten sich im wahrsten Sinne des Wortes Luft machen und bei der seitdem größten Demonstration in der heutigen Kreisstadt gegen Umweltsünden protestieren. Anlässlich des 25. Jahrestags der Umweltdemonstration im kommenden Monat ist im Büro des Merseburger Landtagsabgeordneten Sebastian Striegel (Grüne) derzeit eine Schaufensterausstellung mit Erinnerungsstücken zu sehen.

Gezeigt werden historische Fotos, die die Demo, zu der das neue Forum eingeladen hatte, dokumentieren. Dekoriert wurde die Schau mit Transparenten, wie sie damals zu sehen waren. „Auf einer alten Aufnahme bin wahrscheinlich auch ich zu sehen, wie ich damals noch als Kind auf den Schultern meines Vaters sitze“, erzählt Sebastian Striegel. Ob die Teilnahme an der Umweltdemo schon in jungen Jahren den Ausschlag für seine spätere politische Orientierung gegeben hat? „Vielleicht ein bisschen“, sagt Striegel. „Zumindest ist es die erste Demo, die ich wirklich in Erinnerung habe.“

„Alle wollen zurück zur Natur, aber keiner zu Fuß“

Prägend sei das Erlebnis sicher gewesen, eine Art Rekrutierung jedoch nicht. Seit damals hat sich viel verändert. „Die Emissionswerte waren ja der pure Wahnsinn“, erklärt der Abgeordnete. Die Braunkohle-Förderung sei zu Ende gegangen, die Natur habe Zeit gehabt sich zu erholen. „Allerdings sind wir noch nicht am Ende der Diskussionen, solange das Braunkohlekraftwerk in Schkopau jedes Jahr 5,6 Millionen Tonnen CO2-Emissionen in die Luft schleudert“, betont Striegel. „Es reicht eben nicht zu sagen, wir haben genug getan.“

Unter dem Motto „Alle wollen zurück zur Natur, aber keiner zu Fuß“ bleibe der Klimawandel eine Bedrohung. Zwar sei man in Sachsen-Anhalt schon ein gutes Stück vorangekommen, aber die Aufgabe sei eben noch nicht beendet. Ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz könnten aus Striegels Sicht unter anderem die Windparks sein, jedoch auch nur begrenzt. „Sorgen auch in Hinsicht auf die Gefährdung ganzer Arten wie beispielsweise die des Rotmilans sind berechtigt“, sagt Striegel. Aber nicht nur Windparks, sondern auch die Zunahme von Monokulturen würde dazu beitragen. Die geplante Gleichstrom-Trasse, die über Bad Lauchstädt führen könnte, hält Striegel für vertretbar: „Wenn darüber auch wirklich Strom aus Windkraft transportiert wird.“ (mz)

Die Ausstellung ist rund um die Uhr bis 25. Januar zu sehen.