Braunsbedra Braunsbedra: Tipps vom Profi für die Coalminers
Braunsbedra/MZ. - Tom O'Connell war schon mal in Braunsbedra. Exakt auf jenem Hartplatz, wo er sich auch diese Woche oft mit jungen Leuten trifft. Mit den Coalminers, deren erste Mannschaft derzeit in den Playoffs der Verbandsliga um gute Platzierung kämpft. Und mit einer ganzen Anzahl junger Leute, die derzeit zum offenen Training kommen, die schnuppern wollen in einer Sportart, die Jahr um Jahr etwas mehr Verbreitung findet in Deutschland: Baseball.
Diese wohl amerikanischste aller Sportarten, die sich nach Meinung O'Connells mit den Worten Dynamik, Präzision, Schnelligkeit und Teamgeist am besten ausdrücken lässt, haben junge Braunsbedraer schon 1993 begonnen. "Wir haben uns damals Videos und Filme angesehen, Bücher und Broschüren zu Rate gezogen, um hinter das Packende des Spiels zu kommen", erinnert sich Marco Chrost an die Anfänge des Baseballs im Geiseltal. Wo über die Jahrhunderte die Braunkohle die Hauptrolle spielte. Kein Wunder, dass man bei der Namensgebung auf Coalminers - Bergleute - kam. "Es hat sich eine Menge verändert hier seit meinem letzten Besuch. Tolles Stadion, tolle Sporthalle. Und beim Baseball ist man auch ein ordentliches Stück voran gekommen", lobt der pensionierte Lehrer aus dem USA-Staat Wisconsin die Braunsbedraer Sportwelt. O'Connell ist nicht nur Trainer an einer High School und Auswahltrainer bei der Major League Baseball (MLB), sondern für eine Zeit Botschafter des Baseballs in Deutschland.
Besagte MLB hat nämlich auch in diesem Jahr wieder sechs erfahrene Trainer in die Bundesrepublik entsandt, wo es 21 000 Baseballspieler in 2 400 Teams gibt, die in sieben verschiedenen Spielklassen diesem Sport frönen. Einer der sechs Gesandten ist O'Connell, der verständlicherweise von seiner Sportart in höchsten Tönen schwärmt: "Man braucht schon einige Zeit, um zum Bespiel die spezielle Wurftechnik zu erlernen, gut beobachten und damit gut fangen zu können. Aber auch auf der Position des Batters, des Schlagmannes, gilt es zu üben und nochmals zu üben." Ein Spiel der Coalminers hatte der erfahrene US-Coach noch nicht gesehen, da die Gera Lions zum Vergleichskampf nicht angereist waren und der damit ins Wasser fiel. Aber über den Zuwachs an Mitgliedern in der Abteilung Baseball des SV Braunsbedra - mittlerweile sind es fast 30 - zeigte sich der Baseball-Botschafter erfreut und über das Interesse bei den jungen Leuten im Geiseltal überhaupt.
"Es ist schon was Tolles, so einen Mann, der sogar Vizepräsident der amerikanischen Trainervereinigung ist, wie ich gehört habe, hier zu haben und von ihm lernen zu können", meint René Fieke, mit Leib und Seele Baseballer bei den Coalminers. Der sich beim individuellen Training alle Mühe gab, weil solche Hilfe derzeit auch gut gebraucht wird.
Geht es doch bis Mitte dieses Monats in der Verbandsliga um den Meistertitel für Mitteldeutschland, wo Braunsbedra schon gern ein Wörtchen mitreden möchte. Das dürfte schon kommenden Samstag in Erfurt beim Halbfinalspiel gegen die Leipziger Wallbreakers angebracht sein. "Wir können Tom nur danken für die vielen professionellen Tipps und hoffen, sie auch in den Spielen verwirklichen zu können", sieht es Marco Chrost, ein Gründungsmitglied der Coalminers, den Einsatz des US-Baseball-Botschafters. Der am Sonntag in Richtung Lüneburg weiterreisen wird. Dort warten weitere Teams auf die Ratschläge des Baseball-Experten.