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«Bankgeheimnisse» erkunden

Von Anni Neumann 04.08.2006, 15:50

Merseburg/MZ. - Um hier eine Ausbildung absolvieren zu dürfen, mussten manche Hürden überwunden werden. "Wir treffen eine Vorauswahl anhand der Bewerbungsmappen", erklärt Ausbilderin Marga Rothe das Auswahlverfahren. "Die in Frage kommenden Bewerber wurden zu persönlichen Gesprächen in die Filiale eingeladen und es fanden Gruppenarbeiten statt."

Wichtig sind Rothe die kommunikativen Fähigkeiten der Bewerber, dass sie eine offene Art haben, aber auch zuhören können. "Und man muss flexibel sein", gibt Rothe zu bedenken. Da die Ausbildung nicht nur in Merseburg, sondern unter anderem in den Geschäftsstellen in Bad Dürrenberg, Naumburg und Weißenfels stattfindet, ist ein Führerschein unerlässlich.

Die hohen Ansprüche, die an künftige Bankangestellte erhoben werden, haben die neuen Azubis Christin König, Franziska Müller, Julia Schmelz, Christoph Bleyer und Maximilian Horn erfüllen können und sich damit gegen 81 Mitstreiter durchgesetzt.

Franziska Müller aus Goseck hat zuvor das Fachgymnasium für Wirtschaft besucht: "Da bot sich diese Ausbildung an", erklärt die angehende Bankkauffrau. Auch Maximilian Horn wollte immer einen kaufmännischen Beruf erlernen und bezeichnet die Arbeit als Bankkaufmann als seinen Traumberuf. Der 20-Jährige hat im letzten Jahr sogar schon ein Praktikum in der Filiale absolviert. Dadurch wird ihm nicht neu gewesen sein, was Vorstandssprecherin Ingeborg Kanne am ersten Tag über die Unternehmensstruktur erläutert.

Mit der Theorie halten sich die angehenden Bankangestellten jedoch nicht lange auf: "Bereits in zwei Wochen werden sie hinter dem Schalter stehen", kündigt Rothe an. Sie sieht die Bereitschaft der Bank zur Ausbildung junger Menschen als Teil der Verantwortung gegenüber der Region an.

Die neuen Azubis werden aber nicht nur die Kundenberatung im laufenden Bankgeschäft kennen lernen: Wie die über 100 Azubis, die die Volks- und Raiffeisenbank Saale-Unstrut eG seit 1990 ausbildete, werden sie auch in der Kreditabteilung arbeiten, sich in der Baufinanzierung und Anlageberatung kundig machen, um dann kompetent beraten zu können.

Die Azubis der Volks- und Raiffeisenbank sind übrigens nicht die einzigen angehenden Bankangestellten in der Domstadt: Auch die Hypovereinsbank und die Commerzbank haben sich für jeweils einen Azubi entschieden. In der Sparkassenfiliale in der Gotthardstraße werden in den kommenden drei Jahren vier Azubis, Diana Löffelbein, Sascha Hartung, Marco Unger und Marcel Walper, in die gut gehüteten "Bankgeheimnisse" eingeweiht. Zwei weitere Azubis, Franziska Scheunchen und Christian Sporbert, werden speziell zu Immobilienkaufleuten ausgebildet, die dann Kauf- und Verkaufsverhandlungen führen sollen, aber auch Finanzierungskonzepte vorschlagen können.