Bad Dürrenberg Bad Dürrenberg: Flammen in der alten Saline
BAD DÜRRENBERG/MZ. - Insgesamt 31 Kameraden der Freiwilligen Feuerwehren aus Tollwitz und der Salinestadt waren gemeinsam ausgerückt, um die Flammen zu bekämpfen.
Auf rund 15 Metern Länge hatte das seit Jahren leer stehende und baufällige einstöckige Gebäude Feuer gefangen. Die Flammen schlugen aus Dach und Fensterhöhlen. Einige Schaulustige verfolgten aus sicherem Abstand das Geschehen. "Um 14.33 Uhr ging der Ruf bei uns ein", so der stellvertretende Wehrleiter Bernhard Vogel. "Wir sind gleich ausgerückt, aber da hatten die Flammen schon den Dachstuhl erreicht." Der Hubrettungssteiger schwenkte seinen ausfahrbaren Arm mit Korb und Wasserkanone, und aus rund zehn Metern Höhe wurde dann von den Feuerwehrleuten unentwegt Nass von oben ins Gebäude gespritzt. Wegen Rauchentwicklung trugen sie zeitweise Schutzkleidung.
Nach knapp zwei Stunden Einsatz war das Feuer gelöscht. Übrig blieben verkohlte Dachbalken, ausgebrannte Fensterhöhlen und Wasserlachen in dem Wildwuchs rundum. Nach einer kurzen Lagebesprechung gingen die Wehrleute dann daran, auch noch einige Glutnester, die sich unter Schutt und heruntergefallenen Dachziegeln hartnäckig hielten, abzulöschen. Dann begannen sie am Abend, Gebälk abzutragen und einen Seitengiebel einzureißen, da dieser einzustürzen drohte. Auch eine Brandwache wurde veranlasst. Am Montag werden dann Brand-Experten der Kriminalpolizei die Ermittlungen aufnehmen.
Über die Schadenshöhe könne man noch keine Angaben machen, so die Polizei. Auch die amtierende Bürgermeisterin, Ordnungsamtsleiterin Elke Eckardt, und Amtsleiter Jörg Höhne waren vor Ort. "Das Fachwerkhaus ist Teil der alten Saline, die bis in die 60er Jahre hinein Salz produzierte. Es ist noch denkmalgeschützt", sagte Frau Eckardt. Nach der Wende war dort auch kurzzeitig teilweise der Bauhof der Stadt untergebracht, aber mit dem Umzug war der Flachbau leer und dem Verfall preisgegeben.
Das Areal ist rundum von einem Bauzaun umgeben, der aber nicht unüberwindlich scheint. Schilder weisen an den meisten Gebäuden auf Einsturzgefahr hin, ein Haus nur wenige Meter entfernt war bereits nach Genehmigung durch die Behörden dem Erdboden gleichgemacht worden.
Über mögliche Brandursachen wollte am Sonntag niemand spekulieren, aber bemerkenswert ist: Bereits seit einigen Wochen haben die Bad Dürrenberger mit Feuer zu tun. So wurden die Kameraden nur Stunden zuvor gleich zu zwei Containerbränden gerufen. Am Samstagabend hatte gegen 21.30 Uhr in der John-Schehr-Straße ein Papiercontainer Feuer gefangen und am Sonntagmorgen gegen 9 Uhr ein weiterer Container am Markt.