1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Merseburg
  6. >
  7. Auf Spurensuche bei der Polizei

Auf Spurensuche bei der Polizei

Von REGINA RETZLAFF 14.10.2009, 16:14

QUERFURT/MZ. - Aufgeregt zerrt der Belgische Schäferhund an der Leine und Polizeiobermeisterin Constance Lautenbach hinter sich her. Nach wenigen Metern ist der kleine Junge wohlbehalten gefunden. Zott bekommt für seine erfolgreiche Suche sofort ein Leckerli. Und den Beifall der Knirpse aus der Kita "Goldenes Schlüsselchen", die sich an diesem Tag bei den Polizeibeamten des Revierkommissariats Querfurt über den Beruf des Polizisten informieren.

Dafür sind die 17 Mädchen und Jungen der großen und der mittleren Gruppe mit ihrer Erzieherin Christine Thieme und Toni, dem Praktikanten, extra aus Schraplau in die Quernestadt gekommen. "Wir haben uns schon mit den Berufen Verkäuferin und Landwirt beschäftigt. Dank der Vermittlung einer Mutti, die als Staatsanwältin arbeitet, ist nun dieser Besuch hier bei den Polizeibeamten zustande gekommen", erzählt Christine Thieme, während sich Polizeihund Emi mit Obermeister Carsten Brodatzki auf die Jagd nach einem Einbrecher (Polizeimeister Andreas Schwarz) macht, der am Ende aber von Emi und seinem Hundeführer gestellt wird. "Darf man Polizeihunde streicheln?", will Constance Lautenbach von den Kindern wissen. "Nein, der kann ja beißen", weiß Leonie ganz genau Bescheid.

Und andere Kinder erzählen von ihren Hunden daheim. Und sie wissen auch schon gut, wozu die Polizeihunde eingesetzt werden. "Wenn böse Menschen Kindern etwas tun." "Wenn Einbrecher gesucht werden müssen." Die Antworten kommen noch zögerlich, aber mit fünf oder sechs muss man ja auch noch nicht wie aus der Pistole geschossen antworten können. "Na ja," schmunzelt Christine Thieme, "anfangs meinten die Kinder ja, dass Polizisten vor allem schießen und mit den Autos schnell herumfahren." Doch inzwischen wissen die kleinen Schraplauer längst, dass Polizisten vor allem für Sicherheit sorgen aber auch Verbrecher einfangen.

Die werden dann zunächst in die Arrestzellen gesperrt, in die die Kleinen auch hineinschauen dürfen. Dafür holt Polizeiobermeisterin Andrea Czekalla den großen Schlüssel und öffnet damit die Tür. Die Zelle ist leer. Polizeioberkommissar Peter Ducke aus der Abteilung Prävention im Revier in Merseburg erzählt den Kindern, warum die so spartanisch eingerichtet ist. "Damit dem Gefangenen hier nichts passieren kann oder er sich selber etwas antut", versucht er den kleinen Besuchern zu erklären.

Die besuchen dann auch noch Kriminalkommissar Klaus Olbrich, der von einer Tasse Fingerabdrücke nimmt und auch die Kinder dürfen drei ihrer Fingerabdrücke mit nach Hause nehmen. In der Einsatzzentrale hat Polizeikommissar Stefan Meyer Dienst. Bei ihm gehen alle Not- und die anderen Anrufe ein. "Er leitet sie dann weiter und hält auch die Verbindung zu den Einsatzfahrzeugen, die draußen sind", erklärt Peter Ducke, der auch noch ein paar kleine Geschenke für die Kinder mit auf den Weg gibt. Schlüsselanhänger, ein Malbuch und Stifte. Und für den Gruppenraum gibt es von Diana Günther, die im Verwaltungsdienst arbeitet, noch einen Polizeiteddybär.