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André Rieu hat junge Erben

Von Hans-Erdmann Gringer 27.01.2008, 16:24

Merseburg/MZ. - Die Bildungseinrichtung hatte zum Regionalwettbewerb "Jugend musiziert" geladen. Und 31 junge Streicher aus dem Saalekreis und Halle waren gekommen. Sie wollten in 13 Ensembles und fünf Alterskategorien zeigen, wie sie ihre Instrumente Violine und Violoncello bereits beherrschen und was sie extra zu diesem Termin von den alten Meistern einstudiert hatten.

Die Blockflöten-Asse traten derweil bei Hettstedt an. Vom Grundschulknips bis zur volljährigen Dame reichte die Altersspanne der Musik-Eleven, die um einen Platz beim Landesausscheid, der im März stattfindet, kämpften und geigten, was das Zeug hielt. Und auch die Sitzplätze im Saal waren fast alle besetzt mit Eltern und anderen Daumendrückern.

"Das Niveau ist erstaunlich hoch", bestätigen sowohl Schulleiter Matthias Sanke als auch Dirk Fischbeck von der Latina aus Halle. Dieser agierte als Jury-Vorsitzender und leitete auch die anschließenden Diskussionen der Fachleute, allesamt erfahrene Musikpädagogen. "Uns freut vor allem, dass auch viele Zuhörer gekommen sind, um zu lauschen. Das macht dann den Kindern doppelt Spaß, wenn sie ein solch aufgeschlossenes Podium haben", sagte der 44-jährige Fischbeck, der selbst Pianist ist. Es gehöre übrigens zur Prüfungsregel, dass die Jurymitglieder sozusagen von einem anderen Fach kämen. Sie seien unparteiischer und hätten auch einen anderen Blickwinkel auf die musikalischen Leistungen, betonte er.

Charlotte Sander (Violine) jedenfalls und Laura Plobner (Violoncello) waren aus Naumburg gekommen. Die beiden Sechsjährigen hatten die Prelude von Philibert des Lavigne einstudiert. Da wollte selbst Musiklehrerin Dorothea Gruppe mit ihrem sieben Wochen altes Töchterchen Sarah beiden den Rücken stärken. Bei Sarah Ehmke und Annalena Buchholz, die Haydens "Divertimento piccolo" interpretierten, musste die Jury sogar aufstehen, um sie zu sehen, denn das Duo verschwand fast hinter dem Rücken der vielen Zuhörer.

Gegen 17 Uhr waren die Entscheidungen gefallen. Vier Ensembles werden zum Landesausscheid fahren können. Herausragend die Leistung der Schwestern Annemarie und Marianne Gäbler, die mit voller Punktzahl abräumten. Eine Woche zuvor hatten schon im Fach Klavier Elisabeth Langer aus Merseburg und im Fach Gesang Ariane Liebau aus Mücheln und Sylvia Geiger (Jazz, Rock, Pop) die Tickets erworben. Im Mai gibt es in Saarbrücken den Bundesausscheid. Vielleicht wird man dann den einen oder anderen angehenden "Künstler" aus Merseburg wiedersehen und ihm gratulieren können.