Ambulantes Palliativzentrum Saalekreis Ambulantes Palliativzentrum Saalekreis: Hotline in Bad Lauchstädt eingerichtet

Bad Lauchstädt - Die 034635/90 60 26 - diese Telefonnummer sollte man sich merken. Ab Montag ist sie aufgeschaltet, und sie führt nach Bad Lauchstädt ins Ambulante Palliativzentrum Saalekreis. Am Ende der Leitung erwarten entweder Franziska John oder Beate Schulze-Georgi nun Ihre Fragen. Denn man könnte diese Hotline so etwas wie ein Sorgentelefon nennen.
Das Ambulante Palliativzentrum Saalekreis versorgt seit fünf Jahren Schwerstkranke und Sterbende in Sachsen-Anhalt-Süd in ihrem häuslichen Umfeld bis zum Lebensende. Ein Team aus erfahrenen Ärzten, Krankenpflegepersonal, Koordinatoren, Sanitätshäusern, Apotheken und Ehrenamtlichen ist auf dem Gebiet der Versorgung von Schwerstkranken und Sterbenden geschult. Durch dieses Netzwerk könne man Patienten mit unheilbaren Erkrankungen und großem Leidensdruck zur Seite stehen, die zu Hause sterben möchten.
Notwendige Sicherheit ist gegeben
„Dazu versorgen wir unsere Patienten zum Beispiel mit Schmerzpumpen, mit speziellen Medikamenten, sorgen für eine zügige Bereitstellung von Pflegebetten oder Hilfsmitteln, sowie lückenlose Überleitung vom Krankenhaus in die Häuslichkeit und organisieren bei Bedarf psychologische oder ehrenamtliche Begleitung unserer Patienten und Angehörigen“, erklärt Dr. Elisabeth Wölbling, die Leiterin des Palliativzentrums in Bad Lauchstädt. Den Patienten werde hier die notwendige Sicherheit gegeben. Denn es gibt eine Rufbereitschaftsnummer - 24 Stunden täglich an sieben Tagen die Woche.
Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) sagt zum Thema Palliativgesetz, das vielfältige Maßnahmen zur Förderung des flächendeckenden Ausbaus der Hospiz- und Palliativversorgung in Deutschland enthält: „Schwerkranken Menschen Hilfe im Sterben zu bieten ist ein Gebot der Menschlichkeit. Dazu gehört jegliche medizinische, pflegerische, psychologische und seelsorgerische Hilfe, die einen Menschen in der letzten Lebensphase begleitet."
"Diese Hilfe muss in Deutschland ausgebaut werden. Deshalb stärken wir die Hospiz- und Palliativversorgung überall dort, wo Menschen ihre letzte Lebensphase verbringen - sei es zu Hause, im Krankenhaus, im Pflegeheim oder im Hospiz. Zugleich verbessern wir die Information und Beratung, damit Hilfsangebote besser bekanntwerden. Denn jeder soll die Gewissheit haben, am Lebensende gut betreut und versorgt zu werden.“
Der Grund für das Aufschalten der neuen Hotline ist die Tatsache, dass die Menschen zum Teil überfordert sind, wenn es um das Thema Palliativmedizin geht. Zudem ist am vergangenen Donnerstag zum ersten Mal überhaupt ein Hospiz- und Palliativgesetz im Deutschen Bundestag verabschiedet worden. „Obwohl wir schon fünf Jahre aktiv sind und über 1.000 Patienten versorgen, sehen wir immer wieder wie hoch der Informationsbedarf wirklich ist. Daher begrüßen wir es, dass dieses Gesetz beschlossen wurde. Auch uns liegt es sehr am Herzen, dass eine gute palliative Versorgung stets vor dem Suizidgedanken stehen sollte“, so Dr. Wölbling.
Fragen rund ums Thema erwünscht
Die eingangs angeführte Hotline wird montags bis freitags von 10 bis 15 Uhr besetzt sein. „Hier kann jeder ganz unkompliziert Informationen rund um das Thema Palliativversorgung erhalten und seine persönlichen Fragen stellen. Egal ob es nun um das neue Hospiz- und Palliativgesetz, um die Vorsorgevollmacht, spezialisierte ambulante Palliativversorgung, ehrenamtliche Begleitung oder um stationäre Betreuung geht, hier bekommt man kompetente Auskünfte. Für intensiven Beratungsbedarf haben wir extra noch ein kleines Büro eingerichtet. Unsere Beratung und unsere Leistungen sind alle kostenfrei“, erklärt die leitende Palliativärztin. (mz)
Das Ambulante Palliativzentrum ist unter 034635/33 90 74 zu erreichen, die Info-Hotline montags bis freitags, 10-15 Uhr, unter 034635/90 60 26.
