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Ältester Spergauer feiert 100-Jährigen

Von unserer Redakteurinnen E. Jäger und R. Retzlaff 01.11.2005, 17:07

Spergau/Querfurt/MZ. - Paul Bertram kam 1927 aus der Lausitz nach Spergau, weil ihn eine Arbeitsstelle im nahen Leunawerk lockte. Im Dorf erwarb er ein Häuschen, heiratete, baute an und aus und galt als fleißiger und zuverlässiger Familienvater, der immer auf Ordnung hielt. Bis zur Rente 1970 hat er im Werk als Schlosser, zuletzt als Meister, gearbeitet. Ein ganz genauer, nahezu akribischer Mann, heißt es über ihn. Bis heute versorgt sich der rüstige Senior größtenteils selbst und erledigt auch seine Bankgeschäfte ganz in eigener Regie.

Die warmen Mahlzeiten kocht Tochter Renate, die mit ihrem Mann im gleichen Haus wohnt. Bei schönem Wetter dreht Herr Bertram regelmäßig seine Runden im Dorf, meist um den Teich. Jetzt wollen die Beine nicht mehr so, es geht bisschen langsamer und wer mit ihm redet, muss richtig laut sprechen. Aber sonst ist er gesundheitlich noch fit - immerhin hat der alte Herr mit 96 Lenzen noch einen Herzschrittmacher bekommen. Früher hat er regelmäßig Sport getrieben, hat gekegelt, ist Rad gefahren und war einer der treuesten Fans des Fußballvereins SG Spergau. "Die fangen erst an zu spielen, wenn Paul da ist", hieß es immer. Auch seinen Schrebergarten hat er bis weit über das 80. Lebensjahr hinaus allein besorgt. Seine Frau verstarb vor fast drei Jahrzehnten, die Familie lebt größtenteils in der Umgebung. Zur großen Feier am Sonnabend wollen dann alle kommen: Die drei Kinder Günter (76), Brigitte (74) und Renate (67) mit ihren Familien, die sieben Enkel, neun Urenkel und zwei Ururenkel. Dann sitzen im "Feldschlösschen" in Spergau fünf Generationen am festlich gedeckten Tisch.

In den Vereinten Altenpflegeheimen des DRK in Querfurt feierte am Dienstag Reinhold Otto seinen 102. Geburtstag. Der rüstige Senior konnte zahlreiche Gratulanten, darunter auch den Bürgermeister der Stadt, begrüßen. Otto, der bis September 2003 in Nemsdorf-Göhrendorf gelebt hatte, stammt aus Schlesien. Er hatte Gärtner gelernt und als Brunnenbauer und in der Braunkohle gearbeitet. Im Querfurter Heim fühlt sich der Jubilar wohl und gut betreut.