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2,2 Millionen für die Sicherheit

Von REGINA RETZLAFF 16.04.2010, 15:53

SCHRAPLAU/MZ. - Den Bescheid über die Mittel, die aus dem Europäischen Sozialfonds und vom Land kommen und die eine hundertprozentige Förderung darstellen, nahm Schraplaus Bürgermeister Roland Richter (parteilos) entgegen. Mit den Geldern sollen die Zechsteinkalktiefbaue am Kirchberg weiter verfüllt und damit die Gefahren aus dem Altbergbau dauerhaft beseitigt werden, unterstrich der Minister.

Eine Spezialfirma sanierte seit 2008 im Auftrag des Landesamtes für Geologie und Bergwesen das "Pulverfass" auf dem etwa 150 Schraplauer wohnen (die MZ berichtete mehrfach). Unter dem Kirchberg wurde vor mehr als 100 Jahren Kalkabbau betrieben. Die riesigen Hohlräume wurden irgendwann für viele Jahrzehnte sich selbst überlassen. Erst verschiedene Brüche in Schraplaus Straßen ließen das Ausmaß der bestehenden Gefahr erahnen. 4 000 Quadratmeter Hohlraum sind bisher erkundet worden. 1 000 davon sind saniert. Das hat schon knapp 3,5 Millionen Euro gekostet. Dann war das Geld alle. Nun kann man mit den 2,2 Millionen Euro fortfahren.

"Ich bin überwältigt", sagte Bürgermeister Roland Richter. "Ich freue mich für die Stadt und ihre Bürger, denen nun durch die weiteren Sanierungsmaßnahmen ein ganzes Stück mehr an Sicherheit garantiert ist", so das Stadtoberhaupt. Und er verband mit dem Dank an das Land auch ein großes Dankeschön an Roswitha Meyer, die Bürgermeisterin der Verbandsgemeinde Weida-Land, und an die CDU-Landtagsabgeordnete Nicole Rotzsch, die beide von Anfang an eine große Hilfe für die Stadt waren, die nicht locker ließen, wenn es um die Lösung von Problemen gegangen sei. "Das kann ich nur bestätigen", hakte der Wirtschaftsminister ein. "Frau Rotzsch hat uns in Magdeburg immer wieder sensibilisiert für das Thema Schraplau und keine Ruhe gegeben", schmunzelte Haseloff.

Der hatte zuvor noch mit einigen Zahlen die Anwesenden zum Staunen gebracht. Sie erfuhren, dass Sachsen-Anhalt bezogen auf seine Fläche so konzentriert wie nirgends anders auf mindestens 1 000 Jahre Altbergbau verweisen kann. So gebe es 11 000 bekannte Altbergbaustellen. Deshalb sei er stolz darauf, dass es gelungen sei, trotz angespannter Haushaltssituation zusätzliche Gelder für Maßnahmen im Altbergbau für 2010 / 2011 einzustellen. So bekomme das Landesamt für Bergbau und Geologie zwei Millionen Euro mehr für technische Ausrüstungen, um die notwendige Kartierung gefährdeter Gebiete voranzutreiben.