Mord nach illegalem Rave Magdeburgerin Emma beigesetzt – Wie ihr Vater die Techno-Szene verändern will
Im Mai wurde die 21-jährige Emma aus Magdeburg nach einem Rave bei Dresden tot aufgefunden. Ihr Vater will die Techno-Szene nun sicherer gestalten.

Dresden. – Am 18. Mai wurde in einem Waldstück in der Königsbrücker Heide nordöstlich von Dresden die Leiche einer 21-jährigen Magdeburgerin gefunden. Sie wurde getötet. Die Polizei hat einen 16-Jährigen als mutmaßlichen Täter festgenommen.
Magdeburgerin wurde beigesetzt
Inzwischen wurde die 21-jährige Emma in Magdeburg beigesetzt. "Emma ist seit dem 11.07. in Magdeburg beigesetzt – bei ihrer Oma und ihrem Onkel, ganz so, wie sie es sich zu Lebzeiten gewünscht hat. Wir haben ihr einen Tag geschenkt, der ganz in ihrem Sinne war: voller Liebe, mit all ihren Freund:innen und allen, die sie geliebt haben", schreibt der Vater, Patrick Drebenstedt (42), dazu auf seinem Instagram-Kanal.
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Die zumeist verschlossene, weil illegal agierende Partyszene hat sich nach dem Mord im Mai auch der Polizei gegenüber geöffnet: "Insgesamt gingen bisher 16 Hinweise bei der Polizei ein, elf davon aufgrund eines Aufrufs von Dresdner Kulturschaffenden aus dem Bereich der elektronischen Musik“, berichtet Tag24 unter Berufung auf einen Görlitzer Polizeisprecher.
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Polizei sucht Zeugen für Mord an der 21-Jährigen
Auch Emmas Vater, selbst DJ, hatte auf Instagram Zeugen dazu aufgerufen, sich zu melden: "Wenn ihr etwas wisst – meldet euch bitte bei der Polizei. Ihr müsst keine Angst haben. Es geht einzig und allein darum, die Wahrheit ans Licht zu bringen und Gerechtigkeit für Emma zu schaffen."
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Denn auch wenn der mutmaßliche Täter gefasst ist, so seien noch Fragen zur Tatnacht offen. Dieser Aufruf hat offenbar Wirkung gezeigt, denn "aus den vergangenen Zeugenaufrufen ergaben sich zum Teil verfahrensrelevante Erkenntnisse, wobei die Hinweisbearbeitung noch nicht vollständig abgeschlossen ist", so die Dresdner Staatsanwaltschaft laut Tag24.
Vater ruft Projekt in der Techno-Szene ins Leben
Patrick Drebenstedt sucht nach dem schrecklichen Mord an seiner Tochter nun nach einer Möglichkeit, die freie Techno-Szene sicherer zu gestalten. Dafür hat er ein Projekt ins Leben gerufen: "Rave:In".
Dieses zielt darauf ab, ein Bewusstsein in der Szene für Gewalt und Drogenmissbrauch zu entwickeln. "Die Reaktionen auf mein Projekt sind bis jetzt durchweg positiv", zitiert Tag24 den 42-Jährigen.
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Zunächst wollte er Raves auf ehrenamtlicher Basis regelmäßig mit einem Awareness-Team begleiten. Diese Idee sei in der Realität jedoch schwer umsetzbar, so Drebenstedt auf Instagram.
Nun will er sich auf Workshops konzentrieren, die eine Brücke zwischen Aufklärung, Selbstverantwortung und einem liebevollen Miteinander auf und neben der Tanzfläche schlagen sollen.