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Feierstunde muss wegen Corona warten Wie geht es mit den Jugendweihen im Altkreis Köthen weiter?

Alle Jugendweihen bis Ende Mai wurden bereits abgesagt. Im Altkreis Köthen finden die Feiern erst im Juni und Juli statt - doch auch da gibt es wenig Hoffnung.

26.04.2021, 08:20
Die Jugendweihe wird normalerweise im großen Rahmen gefeiert - nun ist unklar, wann sie überhaupt  wieder stattfindet.
Die Jugendweihe wird normalerweise im großen Rahmen gefeiert - nun ist unklar, wann sie überhaupt wieder stattfindet. Foto: DPA

Köthen - Gespannt sitzen die Jugendlichen in schönen Festkleidern und Anzügen in einer Reihe und warten, dass ihr Name aufgerufen wird. Eine Rede, Händeschütteln, Umarmungen und große Freude - die Jugendlichen sind damit offiziell im Kreise der Erwachsenen angekommen.

Normalerweise läuft es in etwa so bei den Jugendweihen im Land ab. Für viele Jugendliche hat diese Feierlichkeit eine wichtige Bedeutung in ihrem Lebensabschnitt. Doch wegen Corona finden momentan keine Feierlichkeiten statt.

Ersatztermine sind für August/September in Sicht

„Alle Jugendweihen bis zum 20. Juni werden verschoben“, sagt Anke Hoffmeister, Präsidentin des Landesverbands der Interessenvereinigung Jugendweihe. In Köthen betrifft das damit die geplante Jugendweihe am 19. Juni im Sport- und Kulturzentrum in Weißandt-Gölzau. Ersatztermine sind für August/September in Sicht. Die Planung dafür läuft bereits. Doch die gestaltet sich mitunter sehr schwierig.

„Es ist natürlich nicht einfach neue Termine zu finden. Die Säle sind teilweise schon für Konzerte oder andere Veranstaltungen vorbehalten“, berichtet Hoffmeister. Aber bei einem ist sie sich sicher: „Die Jugendweihen sind zwar verschoben, aber auf keinen Fall abgesagt“, erklärt Hoffmeister.

Schon im letzten Jahr mussten einige Feiern verschoben werden. „Es gibt aber immer noch junge Menschen, die auf ihre Jugendweihe von 2020 warten“, erklärt die Präsidentin. Auch das müsse man bei der Planung beachten. „Wir versuchen aber alles irgendwie noch nachzuholen“, betont Hoffmeister noch einmal.

Eine digitale Feierstunde - wie es bereits in einigen Bundesländern praktiziert wird - ist derzeit keine denkbare Option

Unklar ist weiterhin, ob die Jugendweihe am 26. Juni im Sport- und Kulturzentrum Weißandt-Gölzau, sowie am 3. Juli im Schützenhaus in Aken regulär stattfinden. Angesichts der aktuellen Corona-Lage ist die Hoffnung auf eine baldige Feier im großen Rahmen jedoch gering. Einige Modellkonzepte, die eine Öffnung mit Maske, Schnelltest und begrenzter Personenanzahl zulassen, gab es bereits schon für einige wenige Gaststätten und Theater. Eine denkbare Option auch für die Veranstaltungen der Jugendweihen? „Nein, das ist keine Alternative. Das funktioniert schon rein logistisch nicht. Um die Feierstunden kümmern sich meist nur Ehrenamtliche“, so Hoffmeister.

Auch eine digitale Feierstunde - wie es bereits in einigen Bundesländern praktiziert wird - sei für sie keine denkbare Option. „Das Digitale ersetzt keine Feier. Das ist wie Fernsehschauen. Keiner setzt sich im Festkleid vor den Fernseher“, erklärt sie. Die Jugendweihe sei eben für viele Kinder ein wichtiger Schritt ins Erwachsenleben - da gehöre auch eine große Feier mit Verwandten und Freunden dazu.

Zumindest die Verträge für die Lokalitäten seien, der Pandemie entsprechend, flexibel gestaltet

Wenn eine Jugendweihe endet, wird bereits die nächste für das kommende Jahr geplant. Und das gestaltet sich in jener Zeit umso schwerer. Viel mehr müsse intuitiv entschieden, die Vorgaben und Bestimmungen abgewartet werden.

Zumindest die Verträge für die Lokalitäten seien, der Pandemie entsprechend, flexibel gestaltet. Aber auch Künstler, Festredner, Fotografen und weitere Akteure müssen im Vorfeld gebucht werden. Schließlich soll die Jugendweihe, Konfirmation oder Lebenswende zu einem Erlebnis für die jungen Erwachsenen werden. Und das erfordert Geduld - bei den Veranstaltern als auch bei den Kindern und Eltern. (mz/Jessica Vogts)