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Jubiläum „Wie die Zeit vergeht“ - Abwasserzweckverband Aken feiert 30-jähriges Bestehen

Wie sich der Verband in den Jahren entwickelt hat, erklärt Geschäftsführer Mirko Bauer.

Von Jessica Vogts 23.09.2022, 13:00
Technischer Leiter Thomas Heppner (links) und Geschäftsführer Mirko Bauer kontrollieren das Klärbecken.
Technischer Leiter Thomas Heppner (links) und Geschäftsführer Mirko Bauer kontrollieren das Klärbecken. Foto: Ute Nicklisch

Aken/MZ - 30 Jahre sind schon rum. Seit mehr als drei Jahrzehnten gibt es den Abwasserzweckverband (AZV) mittlerweile schon in Aken. „Ich bin doch erstaunt, wie die Zeit vergeht“, sagt Verbandsgeschäftsführer Mirko Bauer. Einige Mitarbeiter sind seit Anfang an mit dabei. Und das ist lange.

Im Februar 1992 war der Startschuss für den Verband, „aber da es im Februar zu kalt ist, holen wir die Feier jetzt im September nach“, erklärt Bauer. Am vergangenen Freitag wurde daher mit Mitarbeitern und Amtsträgern im kleinen Rahmen gefeiert.

Aller Anfang war schwer

Der Anfang sei damals nicht leicht gewesen für den Verband. „Es gab damals etliche Verständigungsprobleme mit den Kunden“, erinnert sich Bauer. In den 90er Jahren habe niemand verstehen wollen, warum man plötzlich Geld zahlen müsse. Man habe sich damals selbst um die Abwasserentsorgung gekümmert. Plötzlich war da ein Abwasserverband. Heute hat sich das Bild natürlich gewandelt, weiß Bauer. „Damals war das halt einfach so. Das war auch nicht mal negativ, es war einfach neu, die Leute kannten das so nicht“, fügt er hinzu.

Heute ist die Reinigung und Wiederherstellung des Wassers die Aufgabe des AZV. Am Ende soll das Wasser möglichst sauber in die Elbe abgegeben werden. Wichtigster Arbeiter im Verband ist damit wohl allen voran die Kläranlage, die zwischen 1993 und 1995 errichtet wurde.

Und hier kommt nicht nur das Abwasser aus Aken, sondern auch aus der Region an. Neben der Stadt Aken gehören Osternienburg, Wulfen, Micheln, Reppichau, Chörau, Diebzig, Dornbock, Drosa, Elsnigk und Libbesdorf, Quellendorf und Scheuder (Stadt Südliches Anhalt) sowie Breitenhagen, Groß Rosenburg, Lödderitz und Sachsendorf (Ortsteile der Stadt Barby) zum Verbandsgebiet. „Jeden Tag werden um die 3.000 Kubikmeter Wasser gereinigt und fließen dann in die Elbe“, erklärt Bauer.

Zum Hochwasser 2013, habe man in der Kläranlage allerhand zutun gehabt, erinnert er sich noch. „Die Kläranlage war eine Insel, wir haben permanent gepumpt.“ Über eine Million Kubikmeter Wasser mussten bewegt werden. Aber das habe man gut gestemmt. Dass es eine Kläranlage als solche auch in Zukunft noch geben wird, da ist sich Mirko Bauer sicher. Aber neue Technologien werden kommen, darauf stelle man sich bereits ein. „Es könnten zwei weitere Reinigungsstufen eingeführt werden“, weiß er. Dabei geht es um schädliche Rückstände, etwa von Medikamenten und Mikroplastik, die rausgefiltert werden sollen.

Steigen die Gebühren?

Doch bevor man überhaupt in die Zukunft und auf neue Technologien schaut, muss man sich zunächst erst einmal mit dem Hier und Jetzt auseinandersetzen. Denn die Energiekrise und die steigenden Kosten gehen im 30. Geschäftsjahr auch an dem Verband nicht spurlos vorbei. „Die Stromkosten sind in diesem Jahr doppelt so hoch“, sagt Bauer. Das sei besorgniserregend. „Wir hoffen, dass der Rest nicht zu dramatisch wird“, fügt er hinzu. Doch wie sich das genau dann darstellt, das könne er noch nicht sagen.

Auch, ob die Gebühren für die Kunden zukünftig steigen, ist noch unklar. Momentan haben wir noch einen ganz guten Puffer“, aber der Blick auf die kommenden Monate bereite auch ihm Sorge. Immerhin wurden die Gebühren seit 15 Jahren nicht erhöht, wie Mirko Bauer anmerkt, „Aber wir müssen kostendeckend arbeiten“, ergänzt der AZV-Geschäftsführer. Die Kalkulationen laufen derzeit an.