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Weihnachtsmarkt in Köthen Weihnachtsmarkt in Köthen: Warum Besucher und Händler begeistert sind

Von Susann Salzmann 11.12.2017, 08:58
Reges Treiben herrschte ab späten Nachmittag auf dem Weihnachtsmarkt am Kugelbrunnen.
Reges Treiben herrschte ab späten Nachmittag auf dem Weihnachtsmarkt am Kugelbrunnen. Susann Salzmann

Köthen - Flair, Atmosphäre, Stöbern und ein Einkaufserlebnis vor Ort: Das sind die Stärken des Weihnachtsmarktes rundherum um den Kugelbrunnen in der Schalaunischen Straße. Da könne der Onlinehandel nicht mithalten, ist David Schwarz von der Werbegemeinschaft überzeugt.

29 Aussteller aus dem Altkreis Köthen verkaufen ihre Produkte

Zusammen mit Verena Schiffner organisiert er maßgeblich diese Veranstaltung, die sich offenbar steigender Popularität erfreut. Anlass zu dieser Feststellung geben die mehr als 29 Aussteller aus dem Altkreis Köthen in diesem Jahr. So hoch sei die Anzahl noch nie gewesen, erzählt Schiffner. Alles, was das Herz begehrt, ist vertreten.

Insbesondere aber allerlei Kleinkunststände. „Wir können nicht mit großen Lichterketten aufwarten, dafür aber mit viel Liebe zum Detail“, ergänzt Schwarz. Die findet sich unter anderem in der Gestaltung der Hütten.

Vieles wurde in Handarbeit hergestellt

An den Ständen finden sich regionale Produkte. Vieles davon wurde in Handarbeit hergestellt. Davon zeigt sich Angelika Webel angenehm überrascht. Am Stand von Mandy Viertel und Stephanie Günzel bleibt die Pfitzdorferin stehen. Kreative getöpferte Formen und Gestecke ziehen Webels Blick auf sich.

Hätte Lebensgefährte Andreas Schlinke einen Wunsch frei, dann bevorzuge er es, wenn der Markt erweitert wird. „Die Straßen sind gemacht, die Lage ist top, die Bedingungen super“, so Schlinke. Die Hilfe freier Trägerschaften, aber auch hohes ehrenamtliches Engagement stecken hinter der Organisation. Die beiden Frauen Viertel und Günzel sind zwei solcher Ehrenamtlichen, die eine Hütte mit Leben gestaltet haben.

Prachtvolle Bauwerke begeistern

„Von einer Freundin haben wir Getöpfertes bekommen und wir haben für den Markt extra Adventsgestecke selbst gemacht“, erzählt die Köthenerin Mandy Viertel. Ein Dutzend Hütten weiter findet sich die Präsentationsfläche des Ateliers Hafermalz. Christine und Jörn Betke legen dort einen Zwangsstopp ein. Laternen mit vierseitigen Bildnissen Köthener Sehenswürdigkeiten und prachtvollen Bauwerken begeistern das Ehepaar.

Das Resümee zum Markt fällt rundum schwärmerisch aus. „Es ist besser als sonst, weil es mehr Stände gibt“, lobt Jörn Betke. Zusätzlich verfüge der Markt dieses Mal auch über mehr Flair. Flanieren und Schauen mache in solch einem Umfeld viel mehr Freude.

Besinnen sich die Besucher auf das heimische Händler-Potenzial zurück?

Familie Wiesner aus der Bachstadt klinkt sich in diesen Lobesreigen mit ein. Der Weihnachtsmarkt wird zum großen, generationenübergreifenden Veranstaltungstipp. Fazit: Lohnenswert, meint das Achtergespann und prostet sich mit heißem Glühwein und Kinderpunsch zu.

Mario Werndl, Chef des gleichnamigen Optiker-Geschäftes, spekuliert fest darauf, dass dies für die Besucher eine Rückbesinnung auf das heimische Händler-Potenzial ist. Dieses liege nach seiner Ansicht im Kleinstadtflair mit seinen kleinen Läden in der Innenstadt.

Beliebtheit des Weihnachtsmarktes soll weiter steigen

Das Denken, keine weiten Fahrtwege in Kauf nehmen zu müssen, um einzukaufen, manifestiere sich heutzutage verstärkt in den Köpfen. Auf Basis dessen wagt Werndl eine kühne Prognose: „In zwei, drei Jahren werden es noch mehr Besucher, weil das Bewusstsein, im gewohnten Umfeld zu kaufen, wieder stärker wird.“ Einen Grund für die Beliebtheit sieht er zudem in einem eventuell höher empfundenen Sicherheitsgefühl, das auf dem beschaulichen Weihnachtsmarkt in der Heimat stärker ausgeprägt sei als bei größeren.

2018 soll das Live-Programm auf der Bühne ausgebaut werden

Regionalbereichsbeamte wie Torsten Stasche aus Köthen und Mario Bedranowsky sorgen mit einem Team dafür. Wie viele Polizisten auf dem Weihnachtsmarkt in Uniform Präsenz zeigen, dürfe er nicht sagen. Aber ein Fazit lässt er sich nicht entgehen: „Ein schöner, ruhiger, gediegener Weihnachtsmarkt, bei dem auch die letzten Jahre ohne Zwischenfälle verliefen.“

Für die Auflage in 2018 wird ein Ausbau des Live-Bühnenprogramms erwogen. Grund dafür sei die positive Resonanz auf die Live-Musik in diesem Jahr. (mz)

Angelika Webel und Andreas Schlinke sind angetan vom ehrenamtlichen Engagement einiger „Hüttenbesitzer“ und der Kreativität in der Gestaltung der Gestecke
Angelika Webel und Andreas Schlinke sind angetan vom ehrenamtlichen Engagement einiger „Hüttenbesitzer“ und der Kreativität in der Gestaltung der Gestecke
Susann Salzmann