Wassertemperatur liegt über der Norm
Köthen/MZ. - Die Beschwerden darüber nämlich, dass das Wasser in der Köthener Badewelt zu kalt ist. Wobei man präzisieren muss: Die Beschwerden kommen von den Besuchern der Freizeiteinrichtung, die dort therapeutisch bedingt zur Wassergymnastik hingehen. Und diese Wassergymnastik im Sportbecken der Badewelt absolvieren.
Dessen Wasser jedoch, sagt Rothe, Köthener Niederlassungsleiter der Midewa, die den technischen Betrieb der Badewelt unter ihre Fittiche genommen hat, ist durchaus nicht zu kalt. "Für Sportbecken gibt es eine Norm, was die Temperatur angeht", erklärt Rothe. "Diese Norm liegt bei 28 Grad Celsius." Das Wasser in der Badewelt ist dagegen 29 Grad warm. "Wir heizen das Wasser also um ein Grad über die Norm auf."
Rothe, der selbst regelmäßig schwimmen geht, weiß, "das Wasser ist anfangs frisch, aber wenn man sich bewegt, wird man warm". Eine physiologische Weisheit, die freilich nur dann zutrifft, wenn
man richtig schwimmt. Bei der Wassergymnastik sieht das allerdings ein bisschen anders aus. Da mögen, gibt Monika Heiduczek zu, 29 Grad wirklich zu wenig sein. "Aber das Sportbecken ist eben kein Wellnessbereich." Für den Temperaturen deutlich jenseits der 30-Grad-Marke gehalten werden müssen. Und was im benachbarten Wellenbecken mit 32 Grad Celsius auch erreicht wird.
Aber nur dort: Für das Sportbecken ist solche Erwärmung auch künftig nicht vorgesehen. Würde man auch das Sportbecken nur um ein Grad aufheizen, rechnet Kai-Uwe Rothe vor, dann würde das in etwa Mehrkosten in Höhe von 1000 Euro pro Monat mit sich bringen.
Setzt man gar eine Erhöhung auf 32 Grad an, so lässt das nicht mehr linear hochrechnen. Dann würden die zusätzlichen Aufwendungen noch höher als 3000 Euro pro Monat liegen, da man in diesem Fall auch die Temperatur in der Halle erhöhen müsste, so Monika Heiduczek. Jede Temperaturerhöhung zöge unweigerlich eine Preiserhöhung nach sich, unterstreichen Heiduczek und Rothe.
Das Bad, erklärt Monika Heiduczek, sei mit einer gewissen Kapazität errichtet worden, um Kindern zu ermöglichen, das Schwimmen zu lernen und um der Bevölkerung eine Bewegungsmöglichkeit anzubieten. Der Schulsport benötige seine Zeit, das schränke die öffentliche Nutzung ein. Ebenso wie der Umstand, dass der BSSV an zwei Tagen das Bad für seine Mitglieder nutzen kann - montags zwei Stunden und mittwochs etwa anderthalb Stunden vor der Öffnung des Bades.
Das alles führt dazu, dass man in ein Dilemma gerät, weil zeitliche Möglichkeiten und Nachfrage nach Wassergymnastik kaum in Übereinstimmung zu bringen sind. Immerhin waren es 2006 nahezu 6000 Besucher, die auf Rezept zur Wassergymnastik gekommen sind. Für so viele Leute ist im Wellenbecken kein Platz, so dass ins Sportbecken ausgewichen werden muss. Den Rehabilitanden bietet die Badewelt selbst am Mittwoch und Freitag Wassergymnastik an.