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Wanderndes Halteverbot Wanderndes Halteverbot: Anwohner verärgert über Baustelle in der Magdeburger Straße in Köthen

Von Doreen Hoyer 09.05.2019, 05:00
Die Telekom lässt in der Magdeburger Straße bauen, das deshalb erforderliche Halteverbot bringt Probleme mit sich.
Die Telekom lässt in der Magdeburger Straße bauen, das deshalb erforderliche Halteverbot bringt Probleme mit sich. Ute Nicklisch

Köthen - Wie ein Halteverbotsschild aussieht und was es bedeutet, dürfte jeder Autofahrer wissen. Auch, dass es teuer werden kann, wenn man so ein Schild ignoriert. Um so ärgerlicher ist es, wenn man außerhalb des Halteverbots geparkt hat, nach einiger Zeit zu seinem Auto zurückkommt und feststellen muss, dass die Verbotszone quasi gewandert ist und man nun doch im Halteverbot steht.

So berichtet es ein Leser, der sich an die MZ gewandt hat. Er habe morgens in der Magdeburger Straße in Köthen in der Nähe einer Baustelle geparkt und sein Fahrzeug abends im Halteverbot wiedergefunden.

Seine Frage: „Geht das mit rechten Dingen zu?“ Das fragte die MZ die Sprecherin der Stadtverwaltung Köthen, Caroline Hebestreit. Bei der Baustelle in der Magdeburger Straße handele sich um eine Baumaßnahme der Telekom, antwortete sie. „Dort werden Kabel und Rohre verlegt.“

Auflagen bezüglich rechtzeitiger Beschilderung offenbar nicht vollständig umgesetzt

„Mit der ausführenden Baufirma war per Anordnung unter anderem vereinbart worden, dass eine entsprechende Beschilderung für das absolute Halteverbot 72 Stunden vor Beginn mit dem Zusatz der Gültigkeit aufzustellen ist“, so Hebestreit.

Außerdem sei vereinbart worden, ein Protokoll zu führen, aus dem die Fahrzeuge hervorgehen, die schon vorher im jeweiligen Bereich abgestellt waren - damit diese Autos eben keinen Strafzettel bekommen.

„Offenbar sind die erteilten Auflagen bezüglich der rechtzeitigen Beschilderung nicht vollständig umgesetzt worden“, sagte die Stadtsprecherin der Köthener MZ. Dennoch sei der Verwaltung zum Zeitpunkt der MZ-Anfrage nicht bekannt, dass aufgrund des Parkens im Halteverbot Strafzettel ausgestellt worden seien. Das deckt sich mit einem Eintrag in einer Köthener Facebook-Gruppe. Eine Nutzerin hatte dort ebenfalls von wandernden Halteverbotsschildern berichtet. Nur mit Glück habe sie die Mitarbeiterin des Ordnungsamtes der Stadt davon überzeugen können, ihr kein Knöllchen auszustellen.

Telekom und Baufirma haben nicht auf Anfrage der MZ reagiert

Sollte dennoch in diesem Fall jemand einen Strafzettel in der Magdeburger Straße bekommen haben, so rät Caroline Hebestreit den Betroffenen, im Anhörungsschreiben, das ihnen zugestellt wird, darauf zu verweisen. Im Übrigen hätten die Amtsmitarbeiter in der Magdeburger Straße ansonsten durchaus Strafen verteilt. „Die Ursachen hierfür waren jedoch nicht das missachtete Haltverbot, sondern andere Ordnungswidrigkeiten.“

Die MZ fragte auch bei der Pressestelle der Deutschen Telekom an, ob die von ihr beauftragten Arbeiter sich nicht an Vereinbarungen hielten und ob den Anwohnern Veränderungen im Halteverbot vorher mitgeteilt würden. Bis Redaktionsschluss kam jedoch keine Antwort von der Telekom. Die selben Fragen gingen auch an die beauftragte Baufirma Özsoy aus Berlin. Sie wurden jedoch ebenfalls nicht beantwortet. (mz)