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Hilfsdienst in der Not Vorbereitung auf Schneefall: Köthener Stab „Winterschutz 2022“ probt den Notfall

Der Förderverein für Sanitätswesen hat seine Einsatzunterlagen und vieles mehr für einen möglichen Wintereinbruch aktualisiert. Aber nicht nur er kann helfen.

Von Karl Ebert 23.11.2021, 12:47
So sah es nach dem letzten Wintereinbruch aus.
So sah es nach dem letzten Wintereinbruch aus. (Fotos: Sanischule Schulz)

Köthen/MZ - Die Meteorologen halten sich mit weiten Vorausblicken zwar meist zurück. Ab und an wurde in diesem Herbst aber schon die eine oder andere Stimme laut, dass der anstehende Winter mal wieder einer der strengeren werden könnte. Die aktuelle Prognose lautet, dass es in der ersten Dezemberwoche zum ersten Mal richtig kalt werden könnte. Und, dass der Winter einer wie vor 20 bis 30 Jahren werden könnte, der im langjährigen Mittel liegen wird. Vor nicht einmal zwölf Monaten kam er noch einmal am Ende seiner Zeit.

Bei diesen Voraussagen bereiten sich natürlich auch alle Hilfsdienste auf mögliche Einsätze vor. So auch der Deutsche Förderverein für Sanitätswesen Köthen. Er führte am Sonnabend gemeinsam mit den Kameraden in Chemnitz und Stadthagen bei Hannover die Kommando-Stabsübung „Winterschutz 2022“ durch. Im Rahmen dieser Übung beteiligte sich die Sanitätsschule von Raymond Schulz als Rettungshunde- und Sanitätsgruppe mit einer Übungslage zur technischen Hilfeleistung. „Ziel unserer Teilübung war die Beseitigung von Bäumen, um Menschen zu Hilfe zu kommen, welche im Ernstfall eingeschlossen gewesen wären“, erklärt Schulz.

Die Schneeschieber stehen bereit.
Die Schneeschieber stehen bereit.
(Foto: Schulz)

„Alle Kameraden aus unseren drei Vereinen in Köthen, Chemnitz und Stadthagen sind jederzeit bereit und fähig“

Um diesen Menschen zu helfen, muss natürlich auch die Möglichkeit durchgespielt werden, sich den Weg zu den hilfebedürftigen Personen unter nicht einfachen Bedingungen zu bahnen. Aufgrund der aktuellen Corona-Bestimmungen konnte die Übungslage nur mit entsprechend wenig Personal in vielen kleinen Gruppen durchgespielt werden, was natürlich eine zusätzliche Belastung für die eingesetzten Kräfte bedeutete. „Aber wir sind froh, dass wir unser Programm durchgezogen haben. So konnten wir alle Einsatzunterlagen präzisieren, sie bei Landkreis und Stadt aktualisiert hinterlegen und bestimmte kritische Situationen simulieren“, erzählt Raymond Schulz.

„Alle Kameraden aus unseren drei Vereinen in Köthen, Chemnitz und Stadthagen sind jederzeit bereit und fähig, Aufgaben im Katastrophen- und Bevölkerungsschutz zu übernehmen. Dies auch und im Besonderen im Rahmen unserer Mitgliedschaft und Tätigkeit in der internationalen Hilfsorganisation SOF“, erklärt Schulz. Dazu gehören Führungsdienste im Winter, die Suche von vermissten Personen und deren Rettung, der Betrieb einer Betreuungsstelle sowie die Aufbereitung von Sozialgütern. Darunter fallen aber auch die Obdachlosenhilfe, die Rettung von Menschen bei starkem Frost, die Notwasserversorgung und die Zusammenstellung von Hilfsgütern.

Die Kartons zur Versorgung auch.
Die Kartons zur Versorgung auch.
(Foto: Schulz)

Schulz appelliert aber auch an alle Einwohner des Landkreises: „Jeder kann im Notfall helfen“

„Angesichts der Entwicklung in der Corona-Pandemie sind bei vielen Leuten die Erinnerungen an den letzten Winter nicht mehr so wach. Aber unsere Schneeschieber stehen bereit, auch die Kartons, in die wir Hilfspakete packen können. Wir sind vorbereitet“, erklärt Raymond Schulz. Sollte es Corona zulassen, wird die nächste Übung am 14. Januar dann in Präsenz in Köthen stattfinden.

Hilfsdienste hin und her. Schulz appelliert aber auch an alle Einwohner des Landkreises. „Ein Schneeschieber steht überall. Und ein wenig helfen kann auch jeder. Anfang des Jahres, als alle geglaubt haben, der Winter sei vorbei, wurden wir eines Besseren belehrt und ganz schön hart getroffen. Es wurde jede Hand gebraucht. Dem kann man mit einer guten Vorbereitung vorbeugen“, sagt Raymond Schulz.