Von Drosa bis nach Köthen Von Drosa bis nach Köthen: Karsten Krinke ist für seine legendären Partys bekannt

Drosa - Was hat ein ehemals kommunistischer Funktionär aus dem 19. Jahrhundert mit einer heutigen Tanzparty in Köthen zu tun? Fast jeder Köthener weiß natürlich, was es mit dem Namen Arthur Becker in der Köthener Partyszene wirklich auf sich hat. Die legendären Arthur-Becker-Partys nämlich sind bei den Jugendlichen und vielmehr noch bei den Junggebliebenen sehr beliebt.
Nach dem ehemaligen Jugendklub „Arthur Becker“ aus DDR-Zeiten benannt, stampfte Veranstalter Karsten Krinke diese Partyreihe vor einigen Jahren aus dem Boden. Der Köthener, selbst einst Besucher des kultigen Jugendklubs, sprach damit besonders die damaligen Kinder der DDR an und schlug mit seiner Idee voll ein. Schließlich war Karsten Krinke längst unter dem Köthener Partyvolk als fähiger Veranstalter bekannt.
„Mit dem HDI hat damals alles angefangen“, erzählt der 48-jährige gern von seinen Anfangszeiten. Von ihm selbst als „Haus der Irren“ (HDI) benannt, war der Kultclub in der Rüsternbreite ein beliebter Anlaufpunkt zahlreicher Jugendlicher.
Karsten Krinke ist ein „Hansdampf in allen Gassen“ mit Liebe zur Gastronomie
Zu DDR-Zeiten den Beruf des Instandhaltungsmechanikers beim Sonderanlagenbau in Weißandt-Gölzau erlernt, merkte Krinke schnell, dass dies nichts für ihn sei. Als Organisationstalent und „Hansdampf in allen Gassen“ schlug sein Herz eigentlich schon immer für die Gastronomie und den Beruf des Veranstaltungsmanagers.
Auch das Kochen lag ihm schon seit dem Kindesalter im Blut. Und so war der lebensfreudige Köthener unter seinen Freunden schnell als „Kartese“ bekannt. Denn ob bei gemeinsamen Urlaubsfahrten oder zu Hause, stets schwang er freiwillig den Kochlöffel. Und irgendwann schwebte ihm dann der Traum vom eigenen Häuschen auf dem Lande vor.
Durch einen guten Kumpel aus Drosa erfuhr Karsten Krinke vor zehn Jahren von einem zum Verkauf stehenden Grundstück mitten in dem kleinen Örtchen. Dabei handelte es sich um kein Geringeres als die ehemalige und langjährige Kneipe am Schänkenplatz mit Veranstaltungssaal. Krinke musste nicht lange überlegen, sofort hatte er sich in das Fleckchen verliebt und schlug zu.
In Drosa wurde dank Karsten Krinke auch ein Stück Dorfgeschichte bewahrt
„Ich fand den Zusammenhalt dort sofort gut. Man hat mich in Drosa herzlich aufgenommen“, schwärmt der Unternehmer heute noch von seiner Wahlheimat. Nach zahlreichen Umbauarbeiten des länger leerstehenden Gebäudes, konnte endlich wieder der erste Feuerwehrball seit Jahren im alten Saal am Schänkenplatz gefeiert werden. Auch wenn die einstige Kneipe Krinke heute als Wohnung für sich und seine Familie dient, so finden in dem über einhundert Jahre alten Saal regelmäßig Vereins- und andere Feste statt.
Damit wurde in Drosa nicht zuletzt auch ein Stück Dorfgeschichte bewahrt, was natürlich besonders die Einwohner selbst sehr freut. Mit seinem gleichzeitigen Cateringservice bieten Karsten Krinke und seine Partnerin das komplette Paket für Festlichkeiten an. In seiner modern ausgestatteten Küche tut „Kartese“ meist das, was er am liebsten macht - kochen. Dafür hat er seiner Mutter stets über die Schulter geschaut, wie der 48-Jährige mit verschmitztem Lächeln gesteht: „Manchmal hole ich mir auch heute noch einen Rat bei ihr.“
Seine Partys in Köthen, wie die jährliche Weihnachtsparty in der Heinz-Fricke-Sporthalle, Arthur-Becker-Partys in der Martinskirche oder der Frauentag in Weißandt-Gölzau werden nach wie vor von ihm veranstaltet. (mz)