Volkssolidarität in Köthen Volkssolidarität in Köthen: Der neue Geschäftsführer kam vom Ehren- ins Hauptamt

köthen - Vom Ehren- ins Hauptamt, diesen Schritt hat Tino Rumpel getan. Der 42-Jährige gehörte zwei Jahre lang dem erweiterten Vorstand des Köthener Kreisverbandes der Volkssolidarität an und ist jetzt Geschäftsführer.
Den Posten galt es neu zu besetzen, als die langjährige Geschäftsführerin Marina Schmidt ankündigte, in den vorzeitigen Ruhestand gehen zu wollen. „Ich wurde vom Vorstand gefragt, ob ich bereit wäre, die Stelle zu übernehmen und habe mich dafür entschieden“, sagte Tino Rumpel.
Zuvor arbeitete der gelernte Bankkaufmann fast 20 Jahre lang bei der Kreissparkasse Anhalt-Bitterfeld in der Firmenkundenabteilung.
Entscheidung nicht bereut
Der Wechsel in der Geschäftsführung liegt bereits einige Zeit zurück, Rumpel hat sich inzwischen eingearbeitet und seine Entscheidung nicht bereut. „Ich habe von meiner Vorgängerin einen Kreisverband übernommen, der über ordentliche und wirtschaftliche Strukturen verfügt“, lobte Rumpel. Daran wolle er anknüpfen und die Köthener Volkssolidarität weiterentwickeln.
Seit ein paar Tagen wird bei der Volkssolidarität in der Brunnenstraße gebaut. „Wir wollen die Tagespflege erweitern und gestalten dafür die jetzige Begegnungsstätte um“, erläuterte Rumpel.
Die Volkssolidarität reagiert damit auf die große Nachfrage nach dieser Betreuung, bei der Senioren am Morgen gebracht werden, den Tag in der Gemeinschaft verbringen und am Abend von den Angehörigen wieder abgeholt werden. Nach dem Umbau, der etwa 400.000 Euro kosten soll, stehen dann 30 Betreuungsplätze zur Verfügung - zehn mehr als jetzt.
Wohlfühlen im „Seniorengarten“
Der „Seniorengarten“, wie die Tagespflege auch genannt wird, soll schöner und größer werden. Eine Fußbodenheizung wird zum Wohlfühlen beitragen, ein Wintergarten ebenso. Im Januar des nächsten Jahres soll die Einrichtung fertig sein. Dann kehrt auch die Begegnungsstätte, deren Veranstaltungen gegenwärtig in der Seniorenresidenz in der Ritterstraße und im Ratskeller stattfinden, zurück in die Brunnenstraße.
Die Arbeitsbedigungen verbessern
Bei der Volkssolidarität sind 100 Mitarbeiter beschäftigt. „Sie sollen ihre Arbeit gern tun und sich dabei wohlfühlen“, sagte der Geschäftsführer.
Im ambulanten Pflegedienst, der sich über der Köthen und den gesamten Altkreis erstreckt, will Rumpel dafür sorgen, dass die Schichtdienste optimiert und damit die Arbeitsbedingungen verbessert werden.
Eine wichtige Aufgabe sieht der Geschäftsführer darin, die Volkssolidarität wieder bekannter zu machen. Er musste schon erleben, dass sie mit der Volksfürsorge, einer Versicherung, verwechselt wurde.
Noch einen Zahn zulegen will Rumpel bei der Informationstätigkeit. „Wir wollen im nächsten Jahr die Beratungen für Pflegende intensivieren und aufzeigen, welche Möglichkeiten es alles gibt.“
Mehr Platz für Demenzkranke
Der Kreisverband lebt von seinen rund 1.500 Mitgliedern. Allerdings ist die Tendenz gegenwärtig rückläufig, die Mitgliederzahl etwas zurückgegangen. „Das wollen wir stoppen und umkehren. Und wir wollen mehr junge Leute für unsere Organisation gewinnen.“
Das soziale Spektrum, um das sich die Volkssolidarität kümmert, ist sehr breit. Auch die Betreuung von Demenzkranken gehört dazu.
„Unsere Wohnanlage für Demenzkranke am kleinen Plan in Köthen ist komplett ausgelastet und platzt aus allen Nähten“, informierte Tino Rumpel. Da die Nachfrage nach Plätzen sehr groß ist, gebe es die Überlegung, den dritten Stock auszubauen. „Das ist aber noch nicht in trockenen Tüchern, muss im Vorstand noch entschieden werden.“ (mz)