Verein für Sanitätswesen Verein für Sanitätswesen aus Köthen: Raymond Schulz hat nach 25 Jahren ein besonderes Wiedersehen

Köthen - Man sieht sich immer zwei Mal im Leben. Das gilt nicht nur für zwischenmenschliche Begegnungen, sondern für solche zwischen Mensch und Fahrzeug.
Raymond Schulz etwa hatte Ende vergangener Woche eine Art Déjà-vu. Denn dem Deutschen Förderverein für Sanitätswesen, an dessen Wirken Schulz maßgeblich beteiligt ist, wurde ein neues Fahrzeug übergeben - eines, das sich als alter Bekannter von Schulz entpuppte.
„Dieses Fahrzeug habe ich selber als Ehrenamtlicher beim Deutschen Roten Kreuz 1993 aus Helmstedt abgeholt“, erinnert sich der Köthener. Gut 25 Jahre später gibt es nun ein Wiedersehen. „So schließt sich der Kreis.“
„Es ist ein Fahrzeug aus der ersten Nach-Wende-Generation“
Freilich kann es sich nach so langer Zeit nicht um ein fabrikneues Auto handeln. „Es ist ein Fahrzeug aus der ersten Nach-Wende-Generation“, erzählte Landrat Uwe Schulze (CDU) bei der feierlichen Übergabe am vergangenen Freitag.
Dennoch sei das Auto in einem für das Alter guten Zustand und durchaus leistungsfähig. Knapp 20.400 Kilometer ist es bislang gefahren. In dem Krankentransportwagen können bis zu vier Verletzte sitzend oder liegend gefahren werden. Im Sanitätsverein soll er laut Schulz als zusätzliches Reservefahrzeug dienen und könnte auch genutzt werden, um nicht Menschen, sondern Hilfsausrüstung von A nach B zu bringen.
„Es ist zwar kein neues Auto, aber für uns trotzdem eine wertvolle Hilfe. Das zeigt auch, dass unsere ehrenamtliche Arbeit nicht ungesehen bleibt“, freut sich Raymond Schulz. Der Wagen sei zuvor vom Deutschen Roten Kreuz Köthen genutzt worden, fügt er erklärend hinzu.
Drei Rettungsboxen etwa für die Absicherung von Veranstaltungen
Doch Raymond Schulz hatte bei dieser Gelegenheit noch einiges anderes mehr zu präsentieren. So habe man kürzlich drei sogenannte Rettungsboxen neu angeschafft. In den Kästen ist eine umfangreiche Ausrüstung für verschiedene Arten von Notfällen enthalten.
Frank Baumgardt zeigt beispielsweise einen kleinen Defibrillator, auch Schockgeber genannt. Er kann durch gezielte Stromstöße Herzrhythmusstörungen wie Kammerflimmern beenden. Ebenfalls enthalten sind in den Rettungsboxen Beatmungsbeutel, Verbandszeug, Schutzhandschuhe und vieles mehr. Die Koffer können zum Beispiel bei der Absicherung von Veranstaltungen zum Einsatz kommen, berichtet Schulz, denn: „Hüte dich vor Sturm und Wind - und Katastrophenschützern, die nicht vorbereitet sind.“ (mz)
Der Krankentransportwagen, der Ende vergangener Woche seine neue Bestimmung fand, wurde im Jahr 1991 gebaut. Er fährt mit Diesel und hat 69 PS. Bei der Übergabe zeigte der Tacho genau 20.381 gefahrene Kilometer an.
Neben zur Seite klappbaren Liegen für die Kranken verfügt er unter anderem über ein Funkgerät. Das Fahrzeug verstärkt den Fuhrpark des Deutschen Fördervereins für Sanitätswesen. Dieser verfügt unter anderem bereits über einen Transporter und einen Kleinbus.
