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Verbeult, verbogen, geklaut Verbeult, verbogen, geklaut: Was wenn ein Ortsschild in Anhalt-Bitterfeld gestohlen oder beschädigt wird?

Von Stefanie Greiner 11.06.2019, 09:38
Das Ortsausgangsschild von Köthen in Richtung Großpaschleben ist verbeult und muss ausgetauscht werden.
Das Ortsausgangsschild von Köthen in Richtung Großpaschleben ist verbeult und muss ausgetauscht werden. Ute Nicklisch

Köthen/Großpaschleben - Das Schild wirkt verzerrt, die Halterung verbogen. Seit einigen Tagen macht das Ortsausgangsschild von Köthen in Richtung Großpaschleben nun schon einen sonderbaren Eindruck.

Dass Schilder bei Verkehrsunfällen beschädigt oder von Vandalen demoliert werden, passiert immer mal wieder. Auch Diebstähle sind schon vorgekommen. Für solche Fälle zuständig - sofern das Schild in Anhalt-Bitterfeld an einer Landes- oder Bundesstraße steht - ist der Regionalbereich Ost der Landesstraßenbaubehörde Sachsen-Anhalt.

Die zuständige Straßenmeisterei in Sandersdorf fährt regelmäßig zu Kontrollen los. Die Mitarbeiter sind mehrfach pro Woche unterwegs und haben auch den Schaden an diesem Ortsausgangsschild an der Landesstraße 73 dokumentiert.

Kommt es in Teilen des Landkreises häufiger vor, dass Ortsschilder gestohlen werden?

Ob es sich dabei um einen Unfallschaden oder um Vandalismus handelt, ist nicht zweifelsfrei klar. Fakt ist aber: Der Schaden soll bald behoben werden. Einfach ausgebeult werden kann das Schild nicht. Sowohl das Schild selbst als auch dessen Halterung müssen ersetzt werden.

„Ortstafeln können durch verschiedene Umstände, zum Beispiel Unfälle oder Beschädigungen, in ihrer Funktion beeinträchtigt werden“, sagt Oliver Grafe, Regionalbereichsleiter der Landesstraßenbaubehörde Sachsen-Anhalt, Regionalbereich Ost. „Sollten Ortstafeln gestohlen oder durch Vandalismus beschädigt werden, sind entsprechende Anzeigen durch den Straßenbaulastträger vorzunehmen und werden selbstverständlich strafrechtlich verfolgt.“

Und wie sieht es mit Diebstählen aus? Kommt es in Teilen des Landkreises häufiger vor, dass Ortsschilder gestohlen werden? Zum Beispiel, weil die Ortsnamen kurios sind? „Selbstverständlich sind auch einmalige beziehungsweise seltene Ortsnamen im Zuständigkeitsbereich vorhanden“, sagt Oliver Grafe.

Dass deren Ortstafeln häufiger gestohlen werden, kann der Regionalbereichsleiter aber nicht bestätigen. Zumindest nicht für die zurückliegenden 20 Jahre. „Lediglich in den 1990iger Jahren wurden aufgrund der Einführung von neuen beziehungsweise geänderten Bezeichnungen von Städten und Gemeinden sowie Landkreisen vereinzelt Ortstafeln mit den vormaligen Namen widerrechtlich entwendet“, sagt er.

Muss ein Ortsschild erneuert werden, kostet das rund 250 Euro

Muss ein Ortsschild erneuert werden, kostet das rund 250 Euro. Diese Summe umfasst die Herstellung der Ortstafel einschließlich der Halterung sowie die Arbeiten für eine sichere Aufstellung. „Des Weiteren fallen jährlich Unterhaltungskosten, zum Beispiel für Reinigung, Prüfung der Standsicherheit und Reflexionseigenschaften an“, ergänzt Oliver Grafe.

Herstellen dürfen diese Schilder nur zertifizierte Unternehmen, mit denen der Regionalbereich Ost entsprechende Verträge hat. Die Aufträge werden laut Landesstraßenbaubehörde in der Regel innerhalb von zwei Wochen bearbeitet. „Die Aufstellung erfolgt durch die Straßenmeistereien dann umgehend“, so der Regionalbereichsleiter. (mz)