Trebbichauer Pfütze Trebbichauer Pfütze: Großer Parkteich ist fast komplett ausgetrocknet

Trebbichau/Micheln - Am Kleinen Parkteich hat der Fischreiher noch eine Chance, tatsächlich Beute zu machen. Noch führt der Teich hinter dem ehemaligen Gutshaus von Trebbichau/Micheln genügend Wasser für Fische, auch wenn unverkennbar ist, dass die Schilfzone auch nicht mehr komplett im Wasser steht. „Aber angeln kann man noch“, sagt Reiner Kruschke vom Trebbichauer Angelverein, „wenn auch nur von der Seite aus, wo die Straße Richtung Aken verläuft.“
Allerdings ist das nur ein schwacher Trost. Denn der größte von den drei Pachtgewässern des Vereins, der Große Parkteich, vom Kleinen Parkteich (weniger als einen Hektar groß) nur durch einen schmalen Damm getrennt, steht kurz vor dem Verlanden. „Fische“, sagt Kruschke, „sind da schon seit 2018 nicht mehr drin.“
Der größte Teil der Fische sei im vergangenen Jahr verendet, als extreme Hitze und regenfreie Wochen den Teich immer weiter austrocknen ließen, der Fischreiher mitten im Teich stehen konnte und die zurückgehende Wasserlinie nach und nach Altlasten aus DDR-Zeiten freigab.
Der Große Parkteich gehört der Gemeinde Osternienburg, die kein Geld für eine Entschlammung hat
Der noch verbliebene Fischbesatz wurde von den Anglern - so weit möglich - abgefischt, „da sind heute höchstens noch ein paar Aale im Schlamm drin“, schätzt der erfahrene Angler Kruschke. Die Einschränkung „so weit möglich“ bezieht sich darauf, dass der Große Parkteich auch noch stark verschlammt ist „und wir gar nicht mehr ans Wasser rankommen“. Der Teich sei im Eigentum der Gemeinde Osternienburger Land , die aber nicht das Geld habe, um den Teich zu entschlammen.
Wobei sich inzwischen ohnehin die Frage stellt, wie weit das noch Sinn machen würde. Der Große Parkteich (knapp fünf Hektar groß) bekommt seit längerem kein Wasser zugeführt, beschreibt Kruschke die Lage. Normalerweise speist das Gewässer sich aus dem Landgraben (hier Casseegraben genannt), aber in dem sei inzwischen kein Wasser mehr drin.
Womit auch das Wehr im Casseegraben nichts mehr nützt, das vor ungefähr zwei Jahrzehnten durch die Angler gebaut wurde, um dem Schulteich Wasser aus dem Vorfluter zuzuführen. „Der Schulteich wiederum ist mit dem Kleinen Parkteich verbunden und der durch eine Verrohrung mit dem Großen Parkteich.“
Im Baggerteich zwischen Großem Parkteich und der Bahnlinie Köthen-Aken kann noch geangelt werden
Angelegt worden seien die Parkteiche - die im Unterschied zu vielen anderen Gewässern der Gegend keine vom Kohletiefbau herrührende Bruch- oder Schachtteiche sind - noch durch den Naturschützer und „Bibervater“ Max Behr, der als Amtmann das Gut in Trebbichau bewirtschaftete.
Und zu dessen Zeiten Wassermangel kein Problem war. Anders als heute: Nicht nur, dass die Teiche keinen Nachschub an Wasser mehr erhalten, den Rest erledigen Sonnenglut und wolkenloser Himmel.
Aufgrund der Wassersituation im Großen und der unbefriedigenden Angelmöglichkeiten am Kleinen Parkteich konzentrieren sich die Trebbichauer Angler derzeit mehr auf ihr drittes Pachtgewässer, den Baggerteich, der zwischen Großem Parkteich und der Bahnlinie Köthen-Aken liegt. Der knapp 1,4 Hektar große Teich, der von Grund- und Schichtenwasser profitiert, sei tief genug, um weiter beangelt werden zu können. „Den wollen wir auch wie immer mit Fischen besetzen“, sagt Reiner Kruschke - Karpfen, Aal und Schleie seien vorgesehen, keine Raubfische. (mz)
Der Trebbichauer Angelverein hat derzeit 25 Mitglieder und bildet Zusammen mit Osternienburg, Micheln und Wulfen eine Großgruppe im Deutschen Anglerverband (DAV).