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Spannung vor der Premiere Tom Laske vom BC Görzig gibt in Barleben sein Profi-Box-Debüt - mit gerade mal 19 Jahren

Von Tobias Große Aktualisiert: 09.07.2021, 10:08
Tom Laske gibt am Samstagabend sein Profi-Debüt.
Tom Laske gibt am Samstagabend sein Profi-Debüt. (Foto: Dzemski)

Görzig/MZ - Was mit dem einen Tom aus dem - im wahrsten Sinne des Wortes - eigenem Stall schon funktioniert hat, will Dirk Dzemski nun mit dem nächsten wiederholen. Der Box-Trainer aus Görzig und Vater vom Profi und IBF-Juniorenweltmeister Tom Dzemski hat mit Tom Laske nun ein weiteres Talent vom BC Fuhneland in die Phalanx des Berufsboxens geführt. Der 19-jährige Görziger gibt am Samstag bei einem Kampfabend in Barleben bei Magdeburg sein Profi-Debüt.

Laske boxt seit er klein ist beim BC Fuhneland und wurde in den zurückliegenden Jahren von Trainern wie Dittmar Dzemski oder Matthias Bader geformt. Dirk Dzemski ist es wichtig, das zu betonen. Dennoch ist auch der Profi-Trainer vom Magdeburger SES-Boxstall bei seinem Heimatverein stark eingebunden und hat bereits seit Jahren ein Auge auf die Nachwuchshoffnung, die nur ein Jahr älter ist als sein jüngerer Sohn Marlon. „Daher kenne ich Tom schon lange, weil beide oft Trainingspartner waren“, erzählt der 49 Jahre alte Coach.

Tom Laske absolviert in seinem Heimatort eine Ausbildung in einem Autohaus

Der junge Görziger, der in seinem Heimatort mittlerweile eine Ausbildung in einem Autohaus absolviert und gerade das erste Lehrjahr abgeschlossen hat, war im Nachwuchsbereich von 2013 bis 2019 durchgehend Landesmeister, von 2017 bis 2019 zudem dreimal Mitteldeutscher Meister und hat mehrere prestigeträchtige und international besetzte Turniere gewonnen. Dzemski und die Trainer in Görzig haben ihm nun den Wechsel ins Profiboxen empfohlen.

„Das kommt seinem Stil entgegen“, erklärt Dirk Dzemski: „Tom ist ein Kämpfer, der immer ein, zwei Runden benötigt, um in den Kampf reinzukommen.“ Beim Amateurboxen geht ein Duell jedoch nur drei Runden. Wenn Laske Samstagabend in der Barleber Mittellandhalle in seinem ersten Profi-Boxkampf auf den ehemaligen Thai-Boxer Aiullah Mohseni aus Kiel trifft (Dzemski: „Das wird eine kleine Wundertüte.“), dann geht der Kampf zumindest schon einmal über vier Runden.

Es gibt allerdings noch weitere Punkte, die Dzemski in seiner Annahme stützen, dass Tom Laske im Profibereich gut aufgehoben sein könnte. Zum einen wäre das dessen Kampfstil. „Er geht immer nach vorne“, sagt der Trainer über den Halbweltergewichtler, der im Nachwuchs mehr als 80 Kämpfe absolviert hat. „Im Amateurboxen im Erwachsenenbereich geht es eher darum, nach Punkten zu haschen.“ Zum anderen gäbe es allerdings auch Dinge abseits des Ringes, die für einen Einstieg im Profibereich sprechen würden: „Im Amateurboxen hätte er nicht so viele Perspektiven“, sagt Dirk Dzemski, der in den 1990er Jahren selber sehr erfolgreicher Amateurboxer war. „Die Fördermöglichkeiten, die es früher gab, gibt es so heute nicht mehr.“

Tom Laske muss den Übergang aus dem Nachwuchs- in den Erwachsenenbereich schaffen

Gefördert werden im Amateurbereich vor allem Kadersportler, die Chancen auf Olympia haben. Tom Laske hat es bis dato nicht in diese Riege geschafft. Im Profibereich ist es dagegen mit den richtigen Kontakten möglich, mit dem Boxen nebenbei noch etwas Geld zu verdienen. „Für Tom ist das mangels Alternativen der richtige Weg“, sagt Dzemski über seinen jungen Kämpfer, der den Übergang vom Nachwuchs- in den Erwachsenen- und Amateur- in den Profibereich meistern muss. Dirk Dzemski ist vor dem Profi-Debüt aber positiv gestimmt: „Ich denke schon, dass er Fuß fassen kann.“ Denn: „Tom ist extrem bissig.“

Dirk Dzemski will das Nachwuchstalent des BC Görzig Fuhneland aber behutsam aufbauen. Laske soll seine Ausbildung in den kommenden zwei Jahren in Ruhe zu Ende bringen, nebenbei weiterhin trainieren und Kämpfe absolvieren. „Und dann schauen wir mal, wo die Reise hingeht“, sagt Trainer Dzemski. Tom Laske wäre nicht der Erste, den er im Profibereich etabliert.