Tierwelt Tierwelt: José Arce arbeitet weltweit als "Mensch-Hund-Therapeut"

Köthen - Hunde sollten wie Hunde behandelt werden. Nicht wie Menschen. Das macht José Arce bei seinen Seminaren immer wieder deutlich. Der „Mensch-Hund-Therapeut“ aus Mallorca ist weltweit unterwegs. Er vermittelt zwischen Hund und Herrchen.
Am Wochenende besuchte er die Köthener Ortsgruppe des Deutschen Doggen Clubs 1888. Sie veranstaltet immer mal wieder Seminare, lädt Hundetrainer ein. Die Hundebesitzer konnten José Arce ihre Probleme schildern, er beobachtete Hund und Herrchen bei einem Spaziergang und wertete die Probleme mit jedem einzelnen aus.
Wer ist das Problem?
Hundetrainer nennt er sich bewusst nicht, sondern Mensch-Hund-Therapeut. Aus einem einfachen Grund. Er stellt immer wieder fest, dass der Mensch das eigentliche Problem ist, wenn Hund und Herrchen sich nicht verstehen.
„Mein Traum war es immer, etwas mit Hunden zu machen“, sagt er. José Arce wuchs auf Mallorca auf. Hunde spielten in seinem Leben schon immer eine Rolle. Als Familienhunde. Über die Jahre entwickelte er ein besonderes Gespür für Mensch-Hund-Beziehungen. „Ich habe gemerkt, dass viele ihren Hund nicht verstehen“, sagt er. Und wollte das ändern.
Seminare und Bücher
Die Sprache des Hundes zu verstehen, darin liegt für ihn der Schlüssel zum Erfolg. Er bildete sich weiter. Aber nicht etwa bei Menschen, sondern bei Hunden. In einem Tierheim arbeitete José Arce mit Problemhunden. Mit Tieren, deren Besitzer so einiges falsch gemacht haben. „Die Hunde haben mir gezeigt, wie ich mit Hunden umgehen muss“, sagt er. In Seminaren und in seinen Büchern gibt er diese Erkenntnisse weiter.
Der Hundefreund aus Mallorca lernt auch von seinen eigenen Vierbeinern. Er hat ein Rudel aus sieben Hunden.
Bei seiner Arbeit begegnet José Arce immer wieder Hunden und ihren Herrchen, deren Beziehung alles andere als harmonisch ist. Er braucht nur wenige Momente, um das zu erkennen. Mal sind die Hunde aggressiv, mal die Herrchen verzweifelt.
Leben der Vierbeiner besser machen
Der Mensch-Hund-Therapeut konzentriert sich auf die Menschen. Sie müssen dem Hund ein Gefühl der Sicherheit geben. Das Gefühl, zu einem Rudel zu gehören. Sie müssen dem Hund aber auch klarmachen, wer der Boss dieses Rudels ist. Der Mensch, nicht der Hund.
José Arce liebt die Arbeit mit Hunden. „Ich kann mir ein Leben ohne Hunde nicht vorstellen“, sagt er. Er will das Leben der Vierbeiner besser machen und dazu beitragen, dass Hunde auch Hunde sein dürfen. (mz)