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Teich in Dornbock Teich in Dornbock: Sanierung kostet Osternienburger Land rund 150.000 Euro

Von Stefanie Greiner 08.11.2018, 10:15
Unmengen an Schlamm werden derzeit aus dem Teich unweit der Feuerwehr in Dornbock gebaggert.
Unmengen an Schlamm werden derzeit aus dem Teich unweit der Feuerwehr in Dornbock gebaggert. Ute Nicklisch

Dornbock - Viele Teiche im Osternienburger Land sind verschlammt und verkrautet - und als Löschteiche damit unbrauchbar. Auch der Teich in Dornbock. Die Feuerwehrleute haben ihren Löschteich direkt vor der Haustür. Das Problem: Sie können ihn nicht nutzen. Seit etlichen Jahren nicht.

Der Wasserstand beträgt gerade mal 20 Zentimeter. Zu wenig, um Löschwasser zu entnehmen. Die Folge: Die Feuerwehrleute müssen Wasser aus der mehrere hundert Meter entfernten Buschkiete holen. Was logistisch schwierig ist - gerade, wenn es schnell gehen muss.

Seit Jahren weisen Feuerwehr und Ortschaftsrat darauf hin, dass der Teich dringend saniert werden muss. Endlich passiert etwas. Vor einigen Tagen rückten Bagger und Radlader an, um den Teich zu entschlammen und zu entkrauten.

Dass die Sanierung so teuer wird, hängt mit den Schadstoffen im Schlamm zusammen

Die Sanierung des Teiches kostet das Osternienburger Land eine gewaltige Summe. Die Verwaltung rechnet mit rund 150.000 Euro. „Es ist ein Kraftakt für die Gemeinde“, macht Bürgermeister Stefan Hemmerling deutlich. Das Osternienburger Land muss an allen Ecken sparen und sich sogar für diese Maßnahme vor der Kommunalaufsicht rechtfertigen. Eigentlich sollte der Teich schon vergangenes Jahr gemacht werden.

Dass die Sanierung so teuer wird, hängt mit den Schadstoffen zusammen, die im Schlamm gefunden wurden. „Nach der Beprobung des Teichschlammes stellte sich heraus, dass die Entsorgung nicht auf dem Acker erfolgen kann“, informiert Josephine Bohn, im Osternienburger Land unter anderem für öffentliche Gewässer zuständig.

Im Schlamm wurden unter anderem Schwermetalle, wie Blei, Zink und Quecksilber nachgewiesen. Auch die Kohlenstoff- und Sulfat-Werte waren deutlich zu hoch. Der Schlamm kann deshalb nicht - wie bei der Entschlammung anderer Teiche üblich - auf einen Acker gekippt werden. Er muss verbrannt oder auf einer Deponie entsorgt werden. „Diese Art der Entsorgung des Schlammes ist mit erheblichen Kosten verbunden“, macht die Mitarbeiterin der Verwaltung deutlich.

„Mit der Sanierung soll möglichst die ursprüngliche Wasserfläche des Teiches wiederhergestellt werden“

Die Entschlammung soll in vier bis fünf Wochen abgeschlossen sein. Die Arbeiten in Dornbock sind damit aber noch nicht beendet. „Die Uferbefestigung muss gemacht werden“, sagt Ortsbürgermeister Karl-Heinz Schleicher. Das Wurzelwerk von Bäumen hat die Befestigung zerstört. Risse sind deutlich erkennbar. Im Frühjahr kümmern sich Mitarbeiter des Bauhofes der Gemeinde darum, dass der beschädigte Uferbereich wieder befestigt wird.

„Mit der Sanierung soll möglichst die ursprüngliche Wasserfläche des Teiches wiederhergestellt werden“, sagt Josephine Bohn. Wie hoch der Wasserstand sein wird, hängt vom Wetter ab. Der Teich wird durch Oberflächen- und Regenwasser gespeist.

Karl-Heinz Schleicher ist erleichtert, dass der Teich endlich saniert wird. Auch in Zeiten sehr knapper Kassen. „Die Feuerwehrleute brauchen den Teich, um Leben zu retten“, macht er deutlich. Der Ortsbürgermeister merkt aber auch an, dass es gar nicht erst so weit hätte kommen dürfen. „Der Teich hätte regelmäßig gepflegt werden müssen.“

Für Stefan Hemmerling ist das Problem der fehlenden Löschwasserquellen in der Gemeinde damit noch lange nicht ausgestanden. „Wir haben weitere Orte mit ähnlichen Problemen“, sagt der Bürgermeister. (mz)