Tägliche Veränderung Tägliche Veränderung: Wie steht es um Gewerbegebiete im Landkreis Anhalt-Bitterfeld?

Köthen - Was lange währt, wird gut, sagt ein altes Sprichwort. Dieses könnte auch auf die Analyse der Gewerbestandorte im Landkreis Anhalt-Bitterfeld zutreffen. Im Juli stand dieses Thema schon einmal auf der Tagesordnung des Bau-, Wirtschafts- und Verkehrsausschusses, musste dann aber wieder verschoben werden, „weil es noch einige Ungereimtheiten und zahlreiche offenen Fragen gab“, wie Sabine Kamli, die stellvertretende Leiterin des Amtes für Wirtschaftsförderung, Marketing und ÖPNV, jetzt bei der Vorlage einer aktualisierten Fassung erklärte.
Das Papier ist eine grobe Orientierung, wie es um Standorte, Flächen und ihre Auslastung aussieht. Es ist aber wiederum nur eine momentane Bestandsaufnahme, weil viele in den kommunalen Räten besprochene Projekte entweder noch nicht beschlossen sind oder noch keinen Eingang gefunden haben.
„Dieses Papier unterliegt einer permanenten Veränderung. Der Stand heute kann bereits ein anderer sein als der von morgen. Potenzialflächen werden dann eingetragen, wenn sie rechtlich gesichert sind“, sagte Kamli.
Der Landkreis weist derzeit 97 Gewerbegebiete aus, davon sind 45 Prozent vollständig belegt
Zu einigen Zahlen: Der Landkreis weist derzeit 97 Gewerbegebiete aus. Davon sind 45 Prozent vollständig belegt, 48 Prozent teilweise und sieben Prozent unbelegt. Unter den zehn Kommunen des Landkreises hat Aken mit etwas mehr als 40 Prozent die geringste Auslastung. Das hat jedoch etwas mit der Rolle der Stadt als Vorrangstandort für landesbedeutsame Verkehrsanlagen wie dem Elbehafen zu tun. Die höchste Auslastung gibt es in Zörbig mit über 90 Prozent, gefolgt von Zerbst, Muldestausee und Bitterfeld-Wolfen mit mehr als 80 Prozent. In Köthen sind es etwa 75 Prozent Auslastung.
Das könnte sich jedoch grundlegend ändern, wenn die Planungen mit einer etwas mehr als 90 Hektar großen Fläche an der Bundesstraße 6n im Süden der Stadt erfolgreich umgesetzt werden können, „weil diese ja wohl noch nicht in der Analyse berücksichtigt sei“, wie das Köthener Kreistagsmitglied Georg Heeg (CDU) bemerkte.
Im Südlichen Anhalt und Zörbig gibt es nur noch Flächen mit weniger als fünf Hektar
Ganz genau ging dies aus dem Papier allerdings nicht hervor, denn das dort „bereits verbindlich beplante Potenzial umfasst Einzelflächen in der Größenordnung von 0,06 bis 95 Hektar“. Vielleicht ist die Fläche ja doch schon berücksichtigt.
Dazu passen würde auch die Bemerkung in der Analyse, „dass 450 Hektar gewerbliche Flächen in Nutzungsplänen vorbereitend gesichert und bei bestehendem Bedarf zeitnah beplanbar“ seien.
Firmen, die mehr als zehn Hektar Fläche benötigen, werden nur noch im Osternienburger Land, in Aken, Bitterfeld-Wolfen und Sandersdorf-Brehna fündig. Im Südlichen Anhalt und Zörbig gibt es dagegen nur noch Flächen mit weniger als fünf Hektar. (mz)