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Süßes Geschäft eröffnet Süßes Geschäft eröffnet: Zwischen Köthen und Wülknitz werden wieder Erdbeeren verkauft

Von Sandra Simonsen 31.05.2018, 14:15
Ilona Schmidt verkauft in diesem Jahr Erdbeeren in Wülknitz.
Ilona Schmidt verkauft in diesem Jahr Erdbeeren in Wülknitz. Sandra Simonsen

Wülknitz - Nur etwa zehn Minuten lang zieht Susan Willmann zwischen den kleinen grünen Sträuchern hindurch. Doch der rote Korb füllt sich schnell - 2,6 Kilogramm großer roter Erdbeeren tummeln sich schließlich in dem Behältnis.

„Dieses Jahr ist es das erste Mal - aber sonst komme ich immer regelmäßig hierher“, erzählt die Köthenerin und meint den Erdbeerstand von Jägers Erdbeergarten KG zwischen Köthen und Wülknitz.

Bereits seit 2002 stellt die Firma immer etwa von Mai bis Mitte Juli einen Verkaufsstand auf den Feldern vor Wülknitz auf. Und selbstverständlich können die Erdbeerliebhaber die süßen Früchte hier auch ganz frisch selbst ernten. Dann wird es sogar günstiger. Da nimmt Susan Willmann auch gerne mal ein bisschen Rückenschmerz auf sich: „Frischer geht es doch nicht - und der Mensch braucht ja auch Bewegung“, erzählt sie. Einen Teil der Erdbeeren bringe sie immer ihrer Nachbarin mit, ein Teil werde frisch gegessen, ein anderer weiterverarbeitet.

Dieses Jahr haben die Erdbeer-Stände ziemlich früh eröffnet

Und sie hat auch alles richtig gemacht, weiß Inhaber Christoph Jäger mit einem Blick in ihren Korb: „Am besten knipst man die Erdbeere beim Pflücken etwa einen Zentimeter über der Frucht mit dem Daumennagel ab.“ Insgesamt hat seine Firma zwölf solcher Stände in ganz Sachsen-Anhalt von Wülknitz über Nehlitz und Bernburg bis Magdeburg.

Ganz neu dabei ist in diesem Jahr ein Verkaufsstand in der Mannheimer Straße in Dessau. „Nicht alle Stände sind nur zum Verkauf, viele haben wie hier in Wülknitz ein Feld zum Selbstpflücken dabei“, erklärt Jäger. Dieses Jahr hätten die Stände bereits am 1. Mai eröffnet. „Das ist ziemlich früh, normalerweise beginnt die Ernte eher erst Mitte Mai“, weiß der Inhaber der „Saaleperlen“, wie sie die Stände nennen.

Einige Felder seien mit einer Art Zelt abgedeckt worden - das entspreche immer noch dem Freilandanbau und sei etwas anderes als ein Treibhaus, betont Jäger, dennoch gedeihen die Erdbeeren unter dem schützenden Deckel etwas besser.

Auf den Feldern und an den Ständen gibt es unzählige verschiedene Erdbeersorten

Vor allem in Wülknitz würden immer mehr Menschen selbst pflücken, warum das so ist, könne er sich auch nicht so recht erklären. Auf den Feldern und an den Ständen gibt es unzählige verschiedene Erdbeersorten: Alba, Donna, Sonata und die besonders beliebte Malvina sind nur einige davon. „Das sind natürlich zertifizierte Züchtungssorten“, erklärt Jäger.

Ilona Schmidt ist eine der vielen Verkäuferinnen in der „Erdbeere“ zwischen Wülknitz und Köthen. Jedes Jahr arbeitet sie ein paar Monate in der Saisonarbeit mit. „Letztes Jahr habe ich Spargel verkauft, dieses Jahr verkaufe ich zum ersten Mal Erdbeeren“, erzählt sie. Sonst arbeite sie wegen ihres Kindes immer nur Teilzeit. „Aber mir macht der Verkauf einfach großen Spaß.“

Werbe-Hefte mit Rezepten werden kostenlos zu den Erdbeeren mitgeben

Und wer beim Pflücken vielleicht etwas zu übermütig war und noch nicht weiß, was er mit den ganzen süßen Erdbeeren anfangen soll, bekommt an der Saaleperle direkt noch ein paar Tipps mit auf den Weg: Kleine Werbe-Hefte mit Rezepten werden kostenlos zu den Erdbeeren mitgeben. Darin gibt es nicht nur Rezepte für Erdbeerkonfitüre oder Erdbeer-Tiramisu, sondern auch für frisches Avocado-Zitronen-Mousse mit Erdbeeren.

Und noch dazu lernt man einiges über Erdbeeren: Sie sind nämlich erst dann pflückreif, wenn zwei Drittel ihrer Oberfläche rot gefärbt sind und damit sie länger haltbar sind, sollte man auch die grünen Hütchen mitpflücken. Und wer es noch nicht wusste: Erdbeeren enthalten mehr Vitamin C als Orangen und Zitronen und sind reich an Folsäure, Kalzium, Magnesium und Eisen - die roten Früchte sind also nicht nur lecker, sondern auch noch gesund. (mz)

Noch nicht alle Beeren sind reif.
Noch nicht alle Beeren sind reif.
Sandra Simonsen