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Stühle für St. Agnus Stühle für St. Agnus: Neuer Komfort in der Kirche

Von Katrin Noack 08.11.2013, 18:05

Köthen/MZ - Die alten Klappstühle in St. Agnus haben ausgedient. Die meisten zumindest. Denn im gesamten vorderen Teil der Kirche steht jetzt „Julia“ in Serie aufgereiht. Gestern hat die Firma Grönemeyer aus Celle 150 Stühle aus massiven Buchenholz in dunklem Nussbraun geliefert und vor Ort gleich aufgebaut. Mit Verbindungsstücken wurden die stabilen Holzstühle nahtlos zu einer Sitzbank zusammen gefügt. Im Ensemble wirkten die als Einzelstück neun Kilogramm schweren Möbel mit den ergonomisch geformten Lehnen dann recht elegant.

„Das ist die endgültige Bestuhlung für die Kirche, sie soll mindestens hundert Jahre halten“, sagte Lothar Scholz, Pfarrer der Gemeinde von St. Agnus beim Aufstellen der Stühle. Er hoffe, dass viele Leute die neuen komfortablen Stühle nutzen werden.

In die Sonderanfertigung haben Carl-Eberhard und Friederike Grönemeyer vom gleichnamigen Familienbetrieb viel Arbeit gesteckt. Die Stühle lassen sich zu Sitzreihen verschrauben, aber auch einzeln aufeinander stapeln. „Julia“ wurde nach der Herstellung gebeizt und mit einem seidenmatten Sonderlack bearbeitet. Eine Buchablage an der Rückseite der Lehne eignet sich für Gesangbücher und Notenblätter, wie Friederike Grönemeyer erklärte. „Wichtig ist der Sitzkomfort“, betonte die Designerin des Stuhls, die in St. Agnus ihr Werk selbst verschraubte.

Da überrascht der Preis von 250 Euro pro Stuhl nicht. Wohl aber, dass die Stühle allein über Spenden finanziert werden. Von den 150 Stühle der gestrigen ersten Lieferung sind 130 gestiftet worden. „Ich bin mit dem bisherigen Ergebnis sehr zufrieden“, ließ Scholz wissen. Und warb für weitere Stifter. „Johann Sebastian Bach und Seine Frau hatten hier einen Stuhl gemietet“, berichtete er. Für viele sei es ein Anreiz, einen der neuen Stühle in Sachsen-Anhalts einziger Bachkirche zu erwerben.

Deren gutes Werk können Kirchenbesucher am Rücken von „Julia“ nachlesen. Auf Höhe der Sitzfläche gibt es im Holz eine Einlassung. Dorthin kommt die Messingplatte, auf der an den Stifter des jeweiligen Stuhls erinnert wird.