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Nahverkehr Start des Neun-Euro-Tickets: Landkreis Anhalt-Bitterfeld überweist Vetter weitere 800.000 Euro

Das Neun-Euro-Ticket bringt Unternehmen wohl auch einens Ausfall von fast 800.000 Euro an Ticket-Einnahmen. Jetzt heißt es warten auf die Kompensation durch den Bund.

Von Karl Ebert Aktualisiert: 20.05.2022, 14:28
Linienbusse des Verkehrsunternehmens Vetter.
Linienbusse des Verkehrsunternehmens Vetter. (Foto: Kehrer)

Köthen/MZ - Das in wirtschaftliche Schwierigkeiten gekommene Busunternehmen Vetter aus Salzfurtkapelle kann weiter auf die Unterstützung durch den Landkreis Anhalt-Bitterfeld setzen. Das ist das Ergebnis einer Beratung im Bau-, Wirtschafts- und Verkehrsausschuss vom Mittwoch.

Gute zwei Stunden haben sich die Kreistagsmitglieder mit Vertretern der Firma, die den Öffentlichen Personen-Nahverkehr (ÖPNV) im Landkreis betreibt, zu den aktuellen Problemen verständigt. Wie die MZ erfuhr, wird es vorerst keine Leistungseinschränkungen durch das Unternehmen geben. Andererseits wird der Landkreis als Träger des ÖPNV seiner Aufgabe nachkommen, dass Unternehmen liquide zu halten. Die monatlichen Vorauszahlungen für Mai und Juni waren bereits vorgezogen worden (MZ berichtete). „Ob diese Praxis beibehalten wird oder andere Maßnahmen greifen, steht noch nicht fest“, sagt Uwe Hippe der verantwortliche Fachbereichsleiter beim Landkreis. Der Ausschuss beauftragte die Verwaltung, bis zur nächsten Beratung einen Vorschlag zu unterbreiten, wie das komplette Jahr 2022 abgesichert werden kann.

„Wir müssen auch die aktuellen Entwicklungen abwarten“, sagt Hippe. „Jetzt kommt noch das Neun-Euro-Ticket als erschwerender Fakt für das Unternehmen hinzu. Ein Schüler-Monatsticket kostet normal 31 Euro. Wenn die staatliche Kompensation der Ausfälle nicht zeitnah kommt, wird die Situation noch schwieriger. Deswegen wird aber kein Bus ausfallen.“ Die Firma Vetter befördert rund 12.000 Schüler im Landkreis. Sie hat allein durch das Neun-Euro-Ticket Einnahmeausfälle von 792.000 Euro zu verzeichnen.