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Selbsthilfegruppe Selbsthilfegruppe: Mit Geselligkeit gegen die Krankheit Rheuma

Von CLAUS BLUMSTENGEL 31.03.2010, 16:32

KÖTHEN/MZ. - Zu den Gratulanten gehörten der ehrenamtliche Geschäftsführer des Landesverbandes der Rheumaliga, Bernd Matthes, der die Grüße des Liga-Präsidenten Prof. Dr. Jörn Kekow überbrachte, sowie die Regionalleiterin der AOK Sachsen-Anhalt, Jutta Peters.

Sie überreichte Edith Kindler, der Organisatorin der Selbsthilfegruppe, einen Förderscheck in Höhe von 300 Euro. "Ich bin sehr erfreut über Frau Kindler und ihre aktiven Mitstreiter in der Selbsthilfegruppe", sagte Jutta Peters bei der Scheckübergabe. "Die Selbsthilfe sehen wir als unverzichtbaren Eckpfeiler in unserem Gesundheitssystem an", begründete die AOK-Regionalleiterin gegenüber der MZ dieses Engagement. Gerade in der Selbsthilfe zeige sich, welche Initiativen und welchen persönlichen Einsatz eine Gruppe von betroffenen Menschen aufbringen kann, um Krankheit, Krankheitsfolgen oder Lebenskrisen zu bewältigen. Die AOK Sachsen-Anhalt unterstützt derartige Selbsthilfegruppen mit gesundheitlichen Zielen bereits seit 1991 finanziell und hilft bei der Gründung solcher Gruppen.

Edith Kindler blickte in ihrer kleinen Festansprache auf die Unternehmungen der Selbsthilfegruppe unter dem Motto "Rheuma braucht Bewegung" zurück. Neben dem regelmäßigen Funktionstraining und Vorträgen über Therapien sowie über neue Hilfsmittel für Haushalt und Alltag der Rheumakranken wurden Geselligkeit und Reisen groß geschrieben. Gern denken die Mitglieder an die Adventsfeiern zurück sowie an Fahrten in den Harz, nach Berlin, ans Steinhuder Meer, nach Dresden, Leipzig, Bad Salzelmen und mit dem Schiff auf der Elbe nach Brambach. Sie besichtigten verschiedene Kurkliniken, unter anderem in Barby und Bad Suderode, und nehmen am jährlichen Tag der Rheumakranken teil. Gemeinsam hätten sie so der Diagnose "Rheuma" getrotzt, selbst unter Schmerzen und körperlichen Einschränkungen.

Edith Kindler erinnerte aber auch an die Odyssee der Gruppe nach ihrer Gründung vor 15 Jahren. Lange war es nicht gelungen, auf Dauer einen Ort für die Treffen zu finden. Umso dankbarer ist die Gruppe, dass sie für ihre Treffen jeden letzten Montag im Monat um 14 Uhr nun einen Raum beim DRK in der Siebenbrünnenpromenade nutzen kann.

Geschäftsführer Matthes dankte Edith Kindler und ihren organisatorischen Mitstreiterinnen Renate Karius und Monika Figger für ihre Arbeit. "Das, was Sie hier leisten, ist repräsentativ für ganz Sachsen-Anhalt", stellte er fest.

"Es ist wichtig, dass bei uns Kranke mit Kranken sprechen können", sagte Edith Kindler gegenüber der MZ. Ein Gesunder verstehe die schmerzhafte Krankheit Rheuma nämlich oft gar nicht. "Es ist schwer, mit so einer Krankheit zu leben", stellte sie fest.

"Neben dem von Physiotherapeuten geleiteten Funktionstraining tragen auch Kultur und Geselligkeit sowie der Erfahrungsaustausch dazu bei, die Krankheit zu bewältigen", äußerte Geschäftsführer Matthes.