Sekundarschule "Völkerfreundschaft" Sekundarschule "Völkerfreundschaft": Wann kann die notwendige Sanierung beginnen?

Köthen - Uwe Herrmann wollte nicht nur beklagen, was schlecht ist. Der Leiter der Sekundarschule „Völkerfreundschaft“ lobte auch - und zwar seine Schüler. Die gingen mit dem wenigen, was sie zur Verfügung hätten, sehr sorgsam um und achteten auf Sauberkeit, betonte der Pädagoge, während er die Besucher durch das Haus führte. Der Bildungs- und Sportausschuss des Kreistages Anhalt-Bitterfeld besuchte bei seiner jüngsten Sitzung die Schule, damit die Mitglieder sich ein Bild von der Situation vor Ort machen konnten.
Dringender Sanierungsbedarf: Sekundarschule "Völkerfreundschaft" in Köthen
Denn das Gebäude ist stark sanierungsbedürftig. Und so machte auch Herrmann bei der Führung auf viele Probleme aufmerksam: etwa auf die Fußböden aus DDR-Zeiten, bei denen der Bodenbelag sich teilweise aufgeworfen hat, was eine Unfallgefahr sei, so der Pädagoge. Oder auf die komplett verzogene Tür in einem Eingangsbereich, die sich nicht mehr öffnen lässt. Auf in die Jahre gekommenes Mobiliar, etwa im Werkraum und im Schülercafé. Im Chemieraum seien Experimente für die Schüler kaum möglich, da es keine Waschmöglichkeiten an ihren Arbeitsplätzen gibt.
Und da manche der in die Jahre gekommenen Toiletten nicht mehr nutzbar seien, gebe es auch nicht genug stille Örtchen für die fast 400 Schüler. Gerade mal zehn sind es insgesamt. Mit diesen Eindrücken setzten sich die Ausschussmitglieder anschließend zusammen und Ricarda Bunge, Leiterin des Amtes für Hoch- und Tiefbau sowie Gebäudemanagement, schilderte den aktuellen Stand.
Nachdem der Landkreis Widerspruch gegen Kürzungen bei den vorgesehenen Baukosten eingelegt hatte, sei nun vom Landesbetrieb Bau und der Investitionsbank Sachsen-Anhalt die Antwort auf diesen Widerspruch eingetroffen, so Bunge. Was genau in dieser Antwort stehe, könne sie jedoch noch nicht sagen, da die Angelegenheit erst geprüft werden müsse. Bis zum 8. Juni habe der Landkreis Zeit, zu reagieren.
Abhängig von Fördergeldern: Start von Sanierung ungewiss
Gleichzeitig machte die Amtsleiterin aber deutlich, dass der Kreis sich um Fördergeld aus einem Programm zur energetischen Sanierung bemühe. Heißt: Die Umbaumaßnahmen müssen sich auf Energiefragen beziehen, sonst gibt es kein Geld dafür. „Das bedeutet, wir haben dabei keine großen Möglichkeiten, die räumliche Situation gravierend zu verbessern.“
Während des Umbaus sollen die Schüler vorübergehend im ehemaligen Gymnasium Rüsternbreite lernen. Die gute Nachricht: Es dafür herzurichten, könnte günstiger werden als gedacht. In dem Gebäude könnte mehr genutzt werden als anfangs angenommen, so dass die Kosten unter den anvisierten 484.000 Euro liegen könnten.
Zu den Fragen, wann der Förderbescheid komme und wann entsprechend die Sanierung beginnen werde, könne sie jedoch noch keine Aussage treffen, so Bunge. „Das Ziel ist da, aber den Zeitpunkt können wir noch nicht benennen.“ Schulleiter Herrmann fasst es so zusammen: „Wir können nur warten.“
Insgesamt würde der geplante Umbau der Schule gut acht Millionen Euro kosten, etwa die Hälfte davon hofft der Landkreis über Fördergeld bestreiten zu können. (mz)