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Seinem Sohn zuliebe Seinem Sohn zuliebe: Michael Müller ist Kinderfeuerwehrwart in Kleinpaschleben

Von Stefanie Greiner 23.10.2017, 13:10
Michael Müller betreut elf Kinder. Beim Fototermin konnten nicht alle dabei sein.
Michael Müller betreut elf Kinder. Beim Fototermin konnten nicht alle dabei sein. Heiko Rebsch

Kleinpaschleben - Eine Kinderfeuerwehr? Die hatte Kleinpaschleben nicht. Es fehlte schlichtweg ein Betreuer. Zur Enttäuschung von Oskar Müller. Er wollte so gern ein kleiner Feuerwehrmann sein.

Sein Vater machte diesen Traum wahr. Er erklärte sich bereit, die Kinderfeuerwehr aufzubauen, und bescherte der Freiwilligen Feuerwehr Kleinpaschleben damit gleichzeitig einen weiteren aktiven Kameraden.

Mitglied einer Feuerwehr war Michael Müller früher schon - in Borgisdorf im Salzlandkreis, wo er aufgewachsen ist. Die Wettkämpfe hatten ihn als Jugendlichen besonders interessiert. Er machte mit, wurde Feuerwehrmann. Nach der Lehre hörte er auf, die Feuerwehr gab es nicht mehr.

Am 2. Mai 2013 wurde die Kinderfeuerwehr gegründet

Der Umzug nach Kleinpaschleben - der Wunsch seines Sohnes, Feuerwehrmann zu werden - brachte Michael Müller zurück zur Feuerwehr. Er machte eine Ausbildung zum Jugendleiter, erwarb die Jugendleitercard. Am 2. Mai 2013 wurde die Kinderfeuerwehr gegründet.

Um Mitglieder werben musste der Kinderfeuerwehrwart nicht. Sie kamen von allein. Sechs, sieben, acht - so genau weiß er es nicht mehr - waren vom Kindergarten des Ortes. Michael Müller engagierte sich im dortigen Elternbeirat. Insgesamt machten 16 Kinder mit.

Aus der Kinderfeuerwehr sind diese Mädchen und Jungen inzwischen herausgewachsen. Was Michael Müller bedauert. Er hatte die Gruppe ins Herz geschlossen. Er weiß aber auch: „Wir können stolz sein, dass wir sieben Kinder davon in die Jugendfeuerwehr gebracht haben.“

Die Kinder erfahren, welche Ausrüstung Feuerwehrleute brauchen

Heute betreut der Kleinpaschlebener andere Kinder. Elf sind es, 16 bis 17 könnte die Feuerwehr aufnehmen. Sie wohnen nicht nur in Kleinpaschleben. Sie kommen auch aus Trinum, Köthen, Wulfen und Zabitz.

Die Gruppe trifft sich alle 14 Tage zur Ausbildung in der ehemaligen Grundschule des Ortes. Dort steht ihnen ein Raum zur Verfügung. Im Gerätehaus der Großen fehlt der nötige Platz.

„Im Mittelpunkt stehen Spiel, Sport und Spaß“, sagt der Kinderfeuerwehrwart. Und natürlich Feuerwehr. Die Kinder lernen, einen Notruf abzusetzen. Sie werden in Erster Hilfe ausgebildet. Sie erfahren, welche Ausrüstung Feuerwehrleute brauchen.

Die Kinderfeuerwehr hat ihr eigenes Feuerwehrauto – natürlich Kindgerecht

Und haben dabei einen großen Bonus: ihr eigenes Feuerwehrauto. Die Betreuer haben das Fahrzeug gebaut. Es ist ausgerüstet wie ein großes - nur alles eben eine Nummer kleiner. „Die Kinder sind stolz darauf“, merkt Michael Müller an.

Sie legen regelmäßig Prüfungen ab. Mit sechs Jahren das Flämmchen eins, mit sieben Jahren das Flämmchen zwei, ... Mit zehn Jahren die Kinderflamme. Dann ist die Zeit gekommen, in die Jugendfeuerwehr zu wechseln.

Einmal im Jahr steht ein Zeltlager der Kinderfeuerwehr an

Einmal im Jahr steht ein Zeltlager an. Der Kinderfeuerwehrwart ist froh, bei solchen Veranstaltungen auf die Eltern der Kinder zählen zu können.

Und auf seine Helfer. Ellen Kappel, Reno Schade, Reiner Schade, Philipp Müller, Christiane Müller und Wenke Schönfeldt stehen ihm bei der Betreuung der Kinder zur Seite. (mz)

Die Kinderfeuerwehr trifft sich alle 14 Tage dienstags von 16 bis 18 Uhr in der ehemaligen Schule, Zabitzer Straße 1, in Kleinpaschleben.