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Schweinehochhaus in Maasdorf Schweinehochhaus in Maasdorf: Schweine haben bei Stall-Bränden schlechte Chancen

28.07.2015, 04:37
Das "Schweinehochhaus" in Maasdorf
Das "Schweinehochhaus" in Maasdorf dpa Lizenz

Magdeburg - Schweine haben im Falles eines Brandes in ihren Ställen schlechte Chancen. „Die Rettung von Tieren im Brandfall gestaltet sich grundsätzlich schwierig“, heißt es in einer Antwort der Landesregierung auf eine parlamentarische Anfrage der Grünen, die sich speziell auf das sogenannte Schweinehochhaus in Maasdorf (Kreis Anhalt-Bitterfeld) bezog.

„Aufgrund des Verhaltens von Tieren kann eine Rettung aus Stallanlagen in einer kurzen Zeit, ob erdgeschossig oder wie in diesem Fall in einem mehrgeschossigen Gebäude, nicht erfolgreich durchgeführt werden“, erklärte die Landesregierung. „Die Tiere suchen bei Gefahr instinktiv die sichere Bucht beziehungsweise den sicheren Stall auf. Sie würden dazu auch zurück ins Feuer laufen.“

In der Anlage in Maasdorf werden den Angaben zufolge knapp 3.000 Tiere gehalten. Das Gebäude war Ende der 1960er Jahre errichtet worden und galt damals als Vorzeigeprojekt. Mehrere Aufzüge erlauben es, die Zuchtsauen und Ferkel von Etage zu Etage zu bringen. Im Falle eines Brandes dürfen die Aufzüge laut Landesregierung aber nicht benutzt werden.

Nach früheren DDR-Bestimmungen war für mehrgeschossige Ställe vorgesehen, dass kein Streu verwendet wird, erläuterte das mit der Antwort beauftragte Agrarministerium weiter. Damit sollte die Brandgefahr reduziert werden. Auch heute werde dort kein Einstreu genutzt.

Ein Brandschutzkonzept für das Gebäude liege der örtlichen Feuerwehr nicht vor. Übliche Vorschriften über Rettungswege würden aber auch nicht auch für Tiere gelten. Einschlägige Bestimmungen in der Bauordnung des Landes umfassten nur Vorrichtungen zur Rettung von Menschen aus Aufenthaltsräumen und zur Sicherung des Löscheinsatzes. (dpa)