Rundgang in Zabitz Rundgang in Zabitz: Größtes Problem ist die Personalnot der Feuerwehr

Zabitz - Auf ihre Zabitzer, Thurauer und Maxdorfer kann Iris Schumacher setzen. Sie organisieren Seniorentreffen, Dorffeste und Spendenaktionen. „Das könnte ich allein gar nicht stemmen“, sagt die wieder gewählte Ortsbürgermeisterin. Welchen ihrer drei Orte die MZ besuchen soll? Diese Entscheidung ist ihr nicht leicht gefallen. Sie wählte Zabitz, weil es hier gerade besonders viele Baustellen gibt.
Der Ortsrundgang beginnt unweit des Gemeindehauses. Treffpunkt ist unter der Eiche. Ein idyllischer Platz. Das Trafohäuschen gegenüber ist zu einem Hingucker geworden. Schüler der Freien Schule Anhalt in Köthen haben es gestaltet. Wenige Meter weiter aber beginnen die Ärgernisse.
„Morgens donnern hier Lastwagen durch“, sagt Ilona von der Weiden. Die Fahrzeuge nutzen die Straße als Abkürzung von Bernburg nach Dessau. Der Lärm nervt die Zabitzer. Hinzu kommt, dass die Fahrbahn unter der Last leidet und einige Häuser bereits Risse haben.
Die Trauerhalle auf dem Friedhof müsse gemacht werden
In der Kurve am ehemaligen Lebensmittel- und Getränkemarkt wird es kritisch. Hier können sich unmöglich zwei Lastwagen begegnen. Sie streifen den Gehweg. Eine Gefahr für Fußgänger. Die Zabitzer wollen eine Gewichtsbegrenzung, damit Lastwagen gar nicht erst durch ihren Ort fahren. Ihr Wunsch bleibt beim Landkreis Anhalt-Bitterfeld unerhört. Dann wenigstens eine Geschwindigkeitsbegrenzung, fordern die Bürger. Tempo 30. Doch auch dieser Wunsch wird nicht erfüllt.
Ein Teil der Gruppe bleibt vor dem ehemaligen Markt stehen. „Es wird nichts gemacht“, klagt Antje Hafermalz. Von außen sieht das Gebäude nicht besonders schön aus. Nicht die einzige Baustelle, bei der die Zabitzer die Verwaltung des Osternienburger Landes in der Pflicht sehen. Auch die Trauerhalle auf dem Friedhof müsse gemacht werden, sagt Antje Hafermalz. Genauso der Weg dorthin.
„Das ist ein Trampelpfad“, sagt sie. Auch auf der Straße des Friedens müsse was passieren. Die Anwohner würden die Löcher der Splittstraße immer mal auffüllen, was Aufgabe der Gemeinde wäre. „Alles funktioniert nicht“, zeigt sich Antje Hafermalz verständnisvoll. „Das ist uns bewusst. Aber man kann sich auch tot sparen.“
Auf die größte Sorge des Dorfes ist die Feuerwehr
Auf die größte Sorge des Dorfes kommen die Teilnehmer des Rundgangs beim Gerätehaus der Feuerwehr zu sprechen. Gebäude und Technik seien in einem guten Zustand, sagt Wehrleiter Andreas Hafermalz. Das Personal nicht. Der Freiwilligen Feuerwehr Zabitz fehlen Kameraden, vor allem aktive.
Von den derzeit 14 Kräften können in der Woche nur vier ausrücken. „Wir haben junge Menschen direkt angesprochen“, erzählt Ilona von der Weiden. Alle hätten abgelehnt, Mitglied zu werden. „Das ist deprimierend und traurig“, sagt Andreas Hafermalz bedrückt.
Mit der Löschwasserversorgung sieht es in Zabitz wie in anderen Orten aus. Die Teiche geben kein Löschwasser her. Dieser und der zurückliegende Sommer waren zu trocken. Der Teich in Zabitz ist außerdem mit Schilf bewachsen. Die Kameraden haben eine Schneise freigemacht, um ranfahren zu können. Wenn der Teich irgendwann mal wieder Löschwasser hat. (mz)