Ruine weicht Neuem Ruine weicht Neuem: Akener Genossenschaft investiert in Innenstadt-Wohnungen

Aken - In der Köthener Straße 28 will sich die Wohnungsgenossenschaft Aken einen schon lange ersehnten Wunsch erfüllen: Wohnraum im Zentrum der Kleinstadt schaffen.
„Wir suchen seit Jahren nach einer Möglichkeit, ein Objekt in der Stadt zu erwerben oder zu sanieren, haben aber bisher nie etwas Passendes gefunden“, schildert Norman Gissel, der Vorstandsvorsitzende des Vermietungsunternehmens.
Grundstück wurde im Januar zwangsversteigert
Nachdem die Köthener Straße 28 im Januar zwangsversteigert wurde und die Genossenschaft den Zuschlag erhielt, kann es nun losgehen.
Das Objekt ist vor über zehn Jahren von einer Firma gekauft worden, die es ursprünglich sanieren wollte, aber dann in Insolvenz ging, berichtet Gissel.
Es stand etliche Jahre leer und zeigte zunehmend Spuren von Vandalismus. Dachziegel fielen herunter, Fensterscheiben wurden eingeschlagen, so dass sich im Inneren des Hauses eine Menge Unrat ansammelte, weiß er.
Erst Abriss, dann Neubau
Mit der Zwangsversteigerung sollte sich für das Gebäude, das laut Gutachten so nicht mehr bewohnbar war, eine neue Nutzungsmöglichkeit auftun.
Norman Gissel: „Wir hatten von Anfang an konkrete Pläne mit dem Objekt.“ Die da lauteten: Abriss und Neubau. Das Grundstück sei mit seiner Innenstadtlage und von der Größe her „wie geschaffen für unsere Zwecke“ gewesen.
Nachfrage nach Zwei- und Dreiraumwohnungen in Aken
„Es gibt in Aken eine hohe Nachfrage nach Zwei- bis Dreiraumwohnungen, die wir bisher aus unserem Bestand nicht decken können.“
Umso zufriedener ist der Chef der Wohnungsgenossenschaft, zumindest einen Teil des Bedarfes in nächster Zeit mit der Köthener Straße 28 zu erfüllen. Allerdings nicht sofort, bittet er um Geduld.
Dass Mietinteressenten anrufen und am liebsten heute als morgen einziehen wollen, freue ihn. Und er habe auch Verständnis, dass die Akener Öffentlichkeit davon ausgeht, das Haus wäre alsbald bezugsfertig; schließlich sei es seit Wochen schon eingerüstet.
Projekt befindet sich in Planungsphase
„Ja“, erklärt Norman Gissel im Gespräch mit der MZ, „wir arbeiten in dem Haus und haben es mittlerweile entkernt.“ Doch das Projekt werde noch einzige Zeit in Anspruch nehmen.
„Wir befinden uns momentan in der Planungsphase“, sagt Norman Gissel. Die Abrissgenehmigung sei beim Landkreis beantragt, allerdings habe man dort einige Forderungen gestellt, die sich auf die Standfestigkeit der Nebengebäude beziehen.
Nun müsste die Genossenschaft statische Untersuchungen vornehmen und Baugrundgutachten erstellen lassen. All das sei beauftragt.
Mit dem Neubau soll 2018 begonnen werden
In einigen Wochen wolle man alle notwendigen Unterlagen in Köthen einreichen. In der Hoffnung, „dass wir das Haus in diesem Jahr abreißen und dann 2018 mit dem Neubau beginnen können“.
Entstehen sollen hier – der Nachfrage entsprechend – vorwiegend Zwei- bis Dreiraumwohnungen, die für ältere Menschen nutzbar und barrierefrei sind. Mindestens zehn Wohnungen sind in der Planung.
Doch viel mehr kann Norman Gissel derzeit nicht sagen. Zumal man nicht einmal wisse, ob das Haus am Ende zwei oder drei Etagen haben wird. Oder ob man das Nebengebäude im Hof in das Projekt einbeziehen dürfe.
Sanierungsrichtlinien der Stadt
Grundsätzlich werde sich die Köthener Straße 28 natürlich den Gestaltungsrichtlinien der Stadt Aken unterordnen; „wir befinden uns schließlich mitten im Sanierungsgebiet“, betont der Vorstandsvorsitzende.
Wohnungen hat die Genossenschaft vor allem im Neubaugebiet in Aken, in der Kaiserstraße und in der Straße der AWG. Und künftig ein paar mehr in der Köthener Straße 28, mitten in der Stadt.
Norman Gissel weiß: „Die Stadtverwaltung ist sehr froh, dass sich jemand für das Objekt gefunden hat.“ Und sein Unternehmen sei es auch. (mz)
