Robuste "Rasenmäher" Robuste "Rasenmäher" in Bobbe: Marco Erben setzt seit Jahren auf Alpakas - auch bei der Wolle

Bobbe - Es seien liebenswerte und ruhige Tiere. Jedes habe seinen ganz eigenen Kopf. Marco Erben spricht aus Erfahrung. Der junge Mann aus Bobbe hat insgesamt 26 Alpakas. Sie leben auf einer großen Weide an seinem Haus. „Wir haben mit drei Tieren angefangen“, sagt er.
2007 hat der junge Mann ein Haus in Bobbe gekauft. Samt einer großen Wiese. Er wollte erst Schafe halten. Als „Rasenmäher“ sozusagen. Seine Mutter brachte ihn schließlich auf Alpakas. Ein Jahr später standen drei Stuten auf der Weide. Drei Tiere, die einmal im Jahr geschoren werden mussten. Doch wohin mit der Wolle?
Alpaka-Fasern zählen zu den feinsten und edelsten der Welt. Sie sind innen hohl und verfügen damit über hervorragende Wärme-Eigenschaften. Ein ideales Material zur Weiterverarbeitung also.
Alpaka-Wolle bietet viele Vorteile
Die Wolle entsorgen wollte Marco Erben nicht. Er informierte sich, suchte nach kleinen Betrieben, die die Fasern weiterverarbeiten können. Zu Strickwolle, zu Bettdecken und Kopfkissen. Auch dafür ist Alpaka-Wolle bestens geeignet.
„Wir schlafen seit Jahren in Alpakadecken“, sagt der 33-Jährige. Er möchte diesen Schlafkomfort nicht missen. Alpaka-Fasern würden wärmeausgleichend wirken, Feuchtigkeit aufnehmen und wieder nach außen abgeben. Ein weiterer Vorteil: Die Decken seien nicht so schwer wie Federdecken und noch dazu für Allergiker geeignet.
Seine Mutter strickt mit Alpaka-Wolle. Marco Erben beliefert damit außerdem einen Hersteller für Kleidung.
Kälte macht den Alpakas nichts aus
Der Alpaka-Halter ist Mitglied in verschiedenen Verbänden. Er züchtet auch. Seine Stuten brachte er anfangs zum Decken. Inzwischen hat er eigene Hengste und bietet selbst einen Deckservice an.
Seine Alpakas leben in einem Offenstall. Kälte macht den anpassungsfähigen Tieren nichts aus. Was angesichts ihrer Herkunft nicht verwundert: Sie kommen ursprünglich aus Südamerika, sind in den Hochanden - auf einer Höhe von mehr als 5.000 Metern - Hagel, Regen, Schnee und nächtlichen Minus-Temperaturen ausgesetzt.
Eines will Marco Erben mit seinen Tieren nicht: davon leben können. Er und seine Frau haben einen Job. Das ist auch der Grund dafür, dass das Angebot des Alpakahofes Erben nicht ausgebaut werden kann.
Socken, Mützen und Schals aus Alpaka-Wolle
Er habe schon Anfragen wegen Trekking-Touren mit Alpakas bekommen, sagt Marco Erben. Die könne er aber ebenso wenig anbieten wie Therapien mit ihnen. Dafür müssten seine Tiere ausgebildet werden und dafür bräuchte er Zeit. Die bleibt ihm neben Arbeit und Familie - Marco und Heike Erben haben zwei Kinder - nicht.
Besucher können gucken kommen. Seinen Alpakahof will er aber weiterhin im kleinen Rahmen führen. Es soll bei der Zucht und beim Verkauf von Tieren sowie Produkten bleiben.
Gekauft werden können handgestrickte Socken, Mützen und Schals aus Alpaka-Wolle sowie Bettdecken und Kopfkissen vor allem auf Weihnachtsmärkten. In der Vorweihnachtszeit hat Marco Erben außerdem einen kleinen Laden in der Dessauer Chaussee 87 in Aken. (mz)
Wer mehr wissen möchte, kann sich unter www.alpakahof-erben.de informieren.
