Rat und Verwaltung in Aken Rat und Verwaltung in Aken: Vereinen soll durch die Corona-Krise geholfen werden

Aken - Elisabeth Zake ist zunächst enttäuscht. Haushaltsmittel für Vereine anzuzapfen, die durch die Umstände der Corona-Krise in finanzielle Schieflage geraten sind, ihre Kosten nicht mehr tragen, die Miete für Vereinsräume nicht mehr zahlen können, scheint schwierig bis aussichtslos.
So viel steht nach der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Soziales, Schule, Kultur und Sport fest. Trotzdem läuft der Antrag der Fraktion Frei & Fair für Aken (FFA), Vereine zu unterstützen, nicht ins Leere. Denn Verwaltung und Stadtrat wollen sich der Problematik jetzt gemeinsam annehmen. CDU-Stadträtin Dorothea Hauptvogel begrüßt das und erinnert noch einmal daran, dass es einige gebe, die ins Straucheln geraten sind.
„Für andere Projekte beschließen wir auch überplanmäßige Ausgaben“
Bürgermeister Jan-Hendrik Bahn (parteilos) findet „Idee und Gedankengang toll“, wie er zum FFA-Antrag sagt. Der Vorstoß diene „einem sehr löblichen Ziel“. Dennoch müsse die Aktion auch „finanzierbar bleiben“ - ähnlich wie bei der klassischen Vereinsförderung, für die gerade 5.500 Euro aus dem kommunalen Budget ausgegeben wurden.
Da im Haushalt kein weiteres Geld zur Verfügung steht, müsse man überlegen, wie sich „Mehreinnahmen generieren lassen“, so Jan-Hendrik Bahn.
Es fallen Begriffe wie Spendenaufruf und Corona-Fonds. Man könnte das städtische Netzwerk nutzen und Sponsoren kontaktieren, die zum Beispiel das Stadtfest unterstützt hätten. „Eine schöne Idee“, findet nicht nur Elisabeth Zake. Man verständigt sich darauf, das Projekt gemeinsam zu starten.
Mit einem Brief aus dem Rathaus an die Unternehmerschaft.
Schade findet es die FFA-Fraktionsvorsitzende trotzdem, wie sie gegenüber der MZ auf Nachfrage erklärt, dass im Haushalt partout keine Mittel freizumachen seien. „Für andere Projekte beschließen wir auch überplanmäßige Ausgaben“, erinnert sie.
Es könnte sein, dass die Vereine wegen der Corona-Krise auch 2021 noch in Not sind
Letztlich, sagt sie, wollte man als FFA lediglich den Anstoß geben, sich mit diesem Thema zu beschäftigen. Und nicht nur als kurzfristige Aktion. Wie sich andeute, werde das Virus nicht einfach plötzlich verschwinden. Es könnte also sein, dass die Vereine wegen der Corona-Krise auch 2021 in Not sind.
Sie wisse natürlich, dass auch eine Reihe Akener Betriebe die wirtschaftlichen Folgen von Corona zu spüren bekommen, „aber kleine Beträge tun es vielleicht auch“, wirbt die Abgeordnete weiter dafür, den Vereinen unter die Arme zu greifen. Sie betont: „Jeder unserer Vereine ist kostbar. Wir wollen keinen einzigen durch diese Krise verlieren.“
Sie hofft, dass der Brief an die Unternehmen zeitnah verschickt wird, um möglichst noch in diesem Jahr etwas bewirken zu können und „das Überleben der Vereine ein stückweit sichern“. (mz)