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Rangelei im Landtag Rangelei im Landtag: Linken-Abgeordnete Buchheim reagiert auf Vorwürfe der AfD

Von Matthias Bartl 25.06.2018, 12:10
Christina Buchheim (hier mit Ronald Maaß) bei der Wahlparty der Linken bei den Landtagswahlen 2016. Damals eroberte die Köthenerin das Direktmandat für den Wahlkreis und ist seither Mitglied des Landtags von Sachsen-Ahhalt.
Christina Buchheim (hier mit Ronald Maaß) bei der Wahlparty der Linken bei den Landtagswahlen 2016. Damals eroberte die Köthenerin das Direktmandat für den Wahlkreis und ist seither Mitglied des Landtags von Sachsen-Ahhalt. Heiko Rebsch

Köthen/Magdeburg - Christina Buchheim ist seit vielen Jahren in der Politik aktiv. Im lokalen Bereich, wo sie noch heute als Mitglied des Köthener Stadtrates den Ausschuss für Soziales, Kultur und Sport leitet. Seit 2016 sitzt die Linke auch im Landtag von Sachsen-Anhalt, leitet den Petitionsausschuss.

Sie hat längst gelernt, dass Politik nicht vergnügungssteuerpflichtig ist, dass man als aktiver Teil der Politik mit harter, aber sachlicher Kritik ebenso zu tun hat wie mit unqualifizierten persönlichen Angriffen, die auch mal unter die Gürtellinie gehen.

Ein Tiefpunkt beim Sommerfest des Landtages

Was Christina Buchheim allerdings am späten Mittwochabend beim Sommerfest des Landtages erleben musste, stellt schlicht den Tiefpunkt all dessen dar. „Dieses Ereignis“, so die Abgeordnete in einer persönlichen Erklärung, die der MZ vorliegt, „aber viel mehr die öffentliche Darstellung der AfD-Fraktion in den Medien, hat mich sehr schockiert.“

Kurz zusammengefasst: Bei dem traditionellen Fest der Landtagsmitglieder hatte sich ein Mitarbeiter eines AfD-Abgeordneten an den Tisch der Linken gesetzt und diesen auch nicht verlassen, als er dazu aufgefordert worden war. Im Gegenteil: Er ging den Linken hinterher, als diese den Tisch wechselten und begann von neuem, sich in Gespräche einzumischen.

Die persönlich von dem Mann angesprochene Christina Buchheim habe den Mann mehrfach „und mittlerweile lautstark“ aufgefordert, den Tisch zu verlassen und am Ende sogar den Wachdienst geholt. Was allerdings nicht von Erfolg begleitet war, so dass die Situation weiter eskalierte; bis dahin, dass der AfD-Mitarbeiter plötzlich den Arm um Buchheims Kollegen Andreas Höppner legte. Der sich dagegen wehrte und von einem weiteren AfD-Mitarbeiter nach hinten zu Boden gerissen wurde.

Christina Buchheim bezeichnet die Vorwürfe der AfD als „schlicht unwahr“

Es habe sich bei dem Vorfall um eine gezielte Provokation gehandelt, unterstreicht Christina Buchheim, die feststellt, dass die AfD, statt den erfolgten Übergriff „im gebotenen Maße zu verurteilen“, eine „Diskriminierungskampagne gegen meine Person und Herrn Höppner“ fahre.

Sie sei weder „sehr betrunken“ gewesen, noch habe sie den AfD-Mitarbeiter „mit Bier beschüttet“ bzw. Personen mit Gegenständen beworfen, wie es vom AfD-Abgeordneten Siegmund behauptet worden war, unterstreicht Christina Buchheim. Das sei „schlicht unwahr und soll von dem Fehlverhalten der eigenen Leute ablenken“.

„Ich habe noch am selben Tag vormittags im Landtag zu unserer aktuellen Debatte ,Besorgniserregender Leerstand bei Kleingärten in Sachsen-Anhalt’ geredet“, sagt die Köthener Landtagsabgeordnete.

Buchheim kritisiert das Verhalten der regionalen AfD-Landtagsabgeordneten Hannes Loth und Daniel Roi

„Wäre ich wenige Stunden zuvor, wie von der AfD behauptet, sehr betrunken gewesen, wäre ich dazu gar nicht in der Lage gewesen. Das ist auch nicht meine Art und mein Stil.“ Eine öffentliche Richtigstellung sei das mindeste, „was ich von der AfD-Fraktion erwarte“, sagt Christina Buchheim in ihrer Erklärung.

Nicht zuletzt ist sie betroffen vom Verhalten der regionalen AfD-Landtagsabgeordneten Hannes Loth und Daniel Roi. „Statt einzugreifen und Tätlichkeiten gegen Herrn Höppner zu verhindern, wurde die Situation durch Herrn Loth und Herrn Roi belustigt zur Kenntnis genommen.“ Wäre ein Ausländer statt eines AfD-Mannes derjenige gewesen, der eine Frau belästigt, so schließt Christina Buchheim ihre Erklärung, „wäre der Aufschrei in der AfD-Fraktion sehr groß gewesen“. (mz)